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Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas
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Kampagne 2010
In der Zeit vom 26. Juli bis zum 5. September 2010 wurden in Didyma Grabungs- und Dokumentationsarbeiten durchgeführt. Die Grabungen konzentrierten sich auf den Bereich südlich des Apollontempels, um die schon im Vorjahr begonnenen Untersuchungen im direkten Umfeld des Tempels zur antiken Morphologie und Nutzung fortzusetzen. Wichtigstes Resultat der Grabungen in diesem Gebiet ist die Entdeckung einer monumentalen, von Ost nach West verlaufenden Mauer (Breite 1,20 m). Sie zieht sich leicht gekrümmt etwa 50 m vom Tempel entfernt um eine höhere Geländestufe.
Treppenaufgang und angefügte westliche Bruchsteinmauer
Mauerverlauf südlich des Apollontempels
In ihrem östlichen Abschnitt besitzt die Mauer von Norden her einen Treppenaufgang auf die höher gelegene Terrasse. Erbaut wurde sie in der römischen Kaiserzeit, erfuhr aber in der Spätantike eine Erweiterung durch die Anfügung von zwei Bruchsteinmauern rechts und links der Treppe. Bisher konnte die Mauer auf einer Länge von 23 m verfolgt werden, wobei nur die Nordwestecke sicher identifiziert ist, die Erstreckung in die andere Richtung bleibt in der folgenden Kampagne zu klären.
Rekonstruktion der Mauer (Zeichnung C. Herberhold)
Als weiteres wichtiges Ergebnis ist die Rekonstruktion des antiken Geländereliefs (-verlaufs) zu nennen. So konnte durch eine Sondage festgestellt werden, dass der Begehungshorizont im Südwesten des Apollontempels bis in hellenistische Zeit etwa 1,46 m unter dem Niveau der Euthynterie des Tempels lag, also ein Gefälle nach Süden bestand. Schon die ersten Ausgräber des Heiligtums hatten ein Bachbett verfolgt, dass aus dem Tempelinneren nach Süden ausgetreten ist. Dieses Bachbett wurde nun auch in der Sondage erfasst.
Kampagne 2010