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Der Ostchor des Naumburger Doms

Der Naumburger Dom, seit 2018 UNESCO-Welterbe, war schon oft Gegenstand der Kunstgeschichte. Dabei stand fast ausschließlich der Westchor mit den berühmten Stifterfiguren aus der Mitte des 13. Jahrhunderts im Mittelpunkt. 2020 gab es erstmals die Gelegenheit, auch den Ostchor genauer zu untersuchen, der zu Anfang des 14. Jahrhunderts an den Naumburger Dom an der Stelle eines Vorgängerbaus und über einer älteren Krypta angebaut wurde. Der Ostchor wurde 2020 zugleich innen und außen eingerüstet: innen, weil die mittelalterlichen Glasfenster des Chors für eine Restaurierung ausgebaut und dabei vom Akademieprojekt Corpus Vitrearum Medii Aevi analysiert wurden; außen, weil eine Reinigung und Sanierung des Außenbaus vorgenommen wurde.

Auf die Initiative von Prof. Dr. Ute Engel kam ein Kooperationsprojekt zwischen dem Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (LDA) und den Vereinigten Domstiftern zu Merseburg und Naumburg und dem Kollegiatsstift Zeitz zustande: Am LDA konnte vom 1.2.2020 bis 15.12.2020 Dr. Christian Forster angestellt werden, der als Bauforscher und Kunsthistoriker den Außen- und Innenbau des Ostchors von den Gerüsten aus untersuchte und dokumentierte, unterstützt von Lena Ulrich B.A. als wissenschaftlicher Hilfskraft sowie der Fotografin Antje Seeger M.A. am Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas der MLU.

Die Ergebnisse des Projekts werden in einer Publikation des LDA vorgestellt und bilden die Basis für ein weiterführendes Forschungsprojekt zum Naumburger Dom als doppelchöriger Anlage, das 2021 vom Lehrstuhl für Kunstgeschichte des Mittelalters am Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas der MLU, dem Landesamt für Denkmalpflege, den Vereinigten Domstiftern und dem Corpus Vitrearum entwickelt wird.