Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Archiv SS 2002

VORLESUNGEN

PD Dr. Leonhard Helten ARCHITEKTUR DES SPÄTEN MITTELALTERS IN DEUTSCHLAND
Mo 10:00 - 12:00
SkrI/HS Chemie
Beginn: 15.04.2002


Die von der Mitte des 14. Jahrhunderts bis zur Reformation errichteten Sakral- und Profanbauten bilden den bei weitem größten Bestand gotischer Architektur in Deutschland. Stilgeschichtlich wird dieser Zeitraum mit dem Begriff ‘Spätgotik` etikettiert. Dieser sei formal gekennzeichnet durch die Aufgabe des ‘hochgotischen Systems`, die ‘teleologische Entwicklung der Halle zum Einheitsraum` sowie die Ausbildung ‘jochübergreifender Gewölbefigurationen`; als Gründungsbau gilt der von Heinrich Parler im Jahre 1351 begonnene Hallenumgangschor der Hl. Kreuz-Kirche in Schwäbisch-Gmünd. Diesem heute vorherrschenden Bild von der spätgotischen Architektur wurde vielfach und mit guten Gründen widersprochen. So verlegte Werner Gross den Epochenbeginn bereits in die Jahrzehnte um 1300 und Norbert Nußbaum merkte etwas spöttisch an, daß es schon verwundern müsse, wenn ein zu diesem Zeitpunkt etwa 150 Jahre alter Stil noch eine Spätphase von weiteren 150 - 200 Jahren durchlaufen sollte, als sei er schon früh `in die Jahre gekommen`. Ziel der Vorlesung ist es, über die Analyse der architektonischen Hauptwerke der Zeit um 1300 und um 1350 und der Veränderungen im 15. und frühen 16. Jahrhundert  in die Architektur des späten Mittelalters in Deutschland einzuführen.
Einführende Literatur:
Norbert Nußbaum, Deutsche Kirchenbaukunst der Gotik: Entwicklung und Bauformen,  Darmstadt  1994; Die Parler und der Schöne Stil: 1350-1400. Europäische Kunst unter den Luxemburgern, Handbuch zur Ausstellung des Schnütgen-Museums in der Kunsthalle Köln, 3 Bde., Köln 1978, Bd. 4 und Resultatbd., Köln 1980; Werner Gross, Die abendländische Architektur um 1300, Stuttgart 1948; Günther Binding, Baubetrieb im Mittelalter, Darmstadt 1993.


Prof. Dr. W. Schenkluhn KUNST UND ARCHITEKTUR AM PILGERWEG NACH SANTIAGO DE COMPOSTELA
Di 10.00-12.00
Mel/HS XVI
Beginn: 16.04.2002


Die Vorlesung ist kulturgeschichtlich angelegt. D.h., Kunst und Architektur werden im Kontext einer spezifisch mittelalterlichen Bewegung, des christlichen Wallfahrt- und Pilgerwesens,  thematisiert. Das läßt Landschaften und Orte Mitteleuropas und Nordspaniens in der Betrachtung eng zusammenrücken und nach Zusammenhängen zwischen der Entfaltung von Architektur, Skulptur und Malerei und der sich nach der ersten Jahrtausendwende rasch ausbreitenden Wallfahrt zum Grab des Apostels Jakobus fragen. So soll über die enge nationale Kunst- und Stilgeschichte hinaus ein europäisches Phänomen in den Blick genommen werden, das heute, auf andere Weise, wieder aktuell erscheint. Dabei kommen eine ganze Reihe bedeutender Kirchen, Profanbauten und pilgerbezogener Kunst an den Routen durch Frankreich, Italien und Nordspaniens zur Sprache.
Literatur in Auswahl:
Yves Bottineau, Der Weg der Jakobspilger. Geschichte, Kunst und Kultur der Wallfahrt nach Santiago de Compostela, Bergisch-Gladbach 1992; Klaus Herbers (Hrsg.), Der Jakobsweg. Mit einem mittelalterlichen Pilgerführer unterwegs nach Santiago de Compostela, Tübingen 51995;  Paolo Caucci von Saucken (Hrsg.), Santiago de Compostela. Pilgerwege, Augsburg 1995; M. Dunn/L.K. Davidson, The Pilgrimage to Compostela in the Middle Ages, New York 2000; Ausst.-Kat., Wallfahrt kennt keine Grenzen, Themenband, München-Zürich 1984; Ausst.-Kat., Santiago de Compostela. 1000 ans de p lerinage européen, Gent 1985; V. u. H. Hell, Die große Wallfahrt: Kunst an den romanischen Pilgerstraßen durch Frankreich und Spanien nach Santiago de Compostela, 41985.


Prof. Dr. Dieter Dolgner STÄDTEBAU UND ARCHITEKTUR DES KLASSIZISMUS IN DEUTSCHLAND I
Mi 10:00-12:00
Mel/HS XVI
Beginn: 10.04.2002


In ihrer engen Verflechtung mit dem Reformwerk der Aufklärung sowie der philosophischen und literarischen Klassik haben die städtebaulichen und architektonischen Leistungen des Klassizismus einen wesentlichen Anteil an der welthistorischen Bedeutung dieser Kulturepoche zwischen 1750 und 1850. Definitionsprobleme, Periodisierungsvorschläge, auch die Frage nach den Quellen (Antike, Palladianismus) und Voraussetzungen (Zeitalter der Revolutionen) kommen in der Vorlesung ebenso zur Sprache wie die materiell-technischen Grundlagen, die wissenschaftlich-theoretische Umbewertung und ikonographische Deutung der Architektur. Die sozialen Umschichtungen der Auftraggeberschaft, Ausbildung, gesellschaftliche Stellung und Berufsbild des Architekten sowie der Wandel der Bauaufgaben blieben nicht ohne Auswirkung auf den städtebaulichen, gartenkünstlerischen und architektonischen Schaffensprozeß. In erster Linie gilt die Aufmerksamkeit jedoch den großen Architekten von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff bis Friedrich Gilly und ihren Werken. Ausgewählte Bauten und Entwürfe werden in ihren ideellen Grundlagen und Gestaltmerkmalen erfaßt, in ihrer Funktionstüchtigkeit und formal-ästhetischen Qualität analysiert, interpretiert und historisch eingeordnet. Schließlich geht es darum, herauszufinden, was den Klassizismus vom Barock einerseits und vom Historismus andererseits unterscheidet.
Literatur:
Giedion, S.: Spätbarocker und romantischer Klassizismus, München 1922; Kiener, H.: Die Baukunst des deutschen Klassizismus, München 1935; Vogel, H.: Deutsche Baukunst des Klassizismus, Berlin 1937; Hederer, O.: Klassizismus, München 1976 (Heyne Stilkunde, 1); Middleton, R./Warkin, D.: Klassizismus und Historismus, 2 Bde., Stuttgart 1987 (Weltgeschichte der Architektur); Buttlar, A. von: Der Landschaftsgarten. Gartenkunst des Klassizismus und der Romantik, Köln 1989; Dolgner, D.: Deutsche Baukunst: Klassizismus, Leipzig 1991 (mit ausführlicher Bibliographie).


Prof. Dr. Michael Wiemers ITALIENISCHE MALEREI DER FRÜHRENAISSANCE
Do 10:00-12:00  
Mel HS XVI
Beginn: 11.04.2002

Thema der Vorlesung ist der Entwicklungsweg der italienischen Malerei zwischen 1420 und 1490, von Gentile da Fabriano und Masaccio bis Leonardo da Vinci. Am Werk der wichtigsten  Künstler dieser Zeit sollen die verschiedenen Zusammenhänge aufgezeigt werden, in denen die Malerei der Frührenaissance zu sehen ist. Natürlich muss hier vom Künstler und seinem Publikum, von Stil, Ikonologie und Geschmacksgeschichte die Rede sein ebenso wie von jener "Wiedergeburt"der Antike, die der Epoche ihren Namen gab. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf der Betrachtung der Arbeitspraxis einzelner Maler liegen, wobei dann auch die werkvorbereitende Zeichnung eine wichtige Rolle spielen wird. Gefragt wird in diesem Zusammenhang unter aderem nach den "Strategien der Invention", nach deren Veränderungen im Quattrocento und nach den Konsequenzen dieser Veränderungen für die Struktur des Bildes.
Literatur zur Einführung:
Michael Baxandall: Die Wirklichkeit der Bilder: Malerei und Erfahrung im Italien des 15. Jahrhunderts, Frankfurt 1988; James Beck: Italian Renaissance Painting, New York 1981; Steffi Röttgen: Wandmalerei der Frührenaissance in Italien, Bd 1, Anfänge und Entfaltung 1400-1470, München 1996.


 SEMINARE IN GRUNDSTUDIUM


Prof. Dr. Wolfgang Schenkluhn  PORTRÄTMALEREI
Mo 14.00-16.00
SR 123
Beginn: 15.04.2002


Thematisiert werden Entstehung, Funktion und Bedeutung einer Malgattung, die vom 16. bis 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte. Porträttypen und Porträts bestimmter Bildnismaler von van Eyck bis Beckmann stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die Diskussion in den Seminarstunden wird durch Referate vorbereitet.  Eine Themen- und Literaturliste wird zu Seminarbeginn ausgegeben.
Vorgesehen ist, einige Porträts in der Moritzburg-Galerie zu betrachten.
Literatur:
Rudolf Preimesberger (Hrsg.), Porträt (= Geschichte der klassischen Bildgattungen in Quellentexten und Kommentaren, Bd. 2), Berlin 1999; Norbert Schneider, Porträtmalerei. Hauptwerke europäischer Bildniskunst 1420-1670, Köln 1992; Enrico Castelnuovo, Das künstlerische Portrait in der Gesellschaft. Das Bildnis und seine Geschichte in Italien von 1300 bis heute, Berlin 1988; Gottfried Boehm, Bildnis und Individuum. Über den Ursprung der Porträtmalerei in der italienischen Renaissance, München 1985.


Prof. Dr. Dieter Dolgner BAUDENKMALE DER STADT HALLE: DAS 19. UND 20. JAHRHUNDERT
Di 12:00-14:00
SR 123, Lokaltermine
Beginn: 09.04.2002


Der wirtschaftliche Aufschwung führte in Halle während des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zu einer unvergleichlichen Bevölkerungszunahme und Stadterweiterung. Innerhalb weniger Jahrzehnte entwickelte sich Halle von einer heruntergekommenen preußischen Provinzkleinstadt zur modernen Industriegroßstadt mit einer annähernd verzehnfachten Einwohnerzahl. In diesem Prozeß wurden die mittelalterlichen Befestigungsanlagen niedergelegt, das historische Zentrum zur City überformt, das Stadtgebiet nach Norden und Süden ausgedehnt und mit unzähligen neuen Bauten und Anlagen ausgestattet. Als einzige während des Zweiten Weltkrieges nicht zerstörte Großstadt Deutschlands kann Halle demzufolge in einer sonst kaum anzutreffenden Fülle und Dichte einen reichen Bestand an repräsentativen Baudenkmalen des 19. und 20. Jahrhunderts aufweisen. Für Kunstgeschichtsstudenten in den ersten Semestern bietet das Proseminar die Möglichkeit, den Studienort näher kennenzulernen, Prototypen der unterschiedlichsten Gebäudekategorien des 19. und 20. Jahrhunderts (Industrie, Verkehr, Stadttechnik, Wohnen, Verwaltung, Versorgung, Kultur und Bildung usw.) vorgestellt zu erhalten und allgemeine Kenntnisse zur Baugeschichte, Bautypologie und Bauformenlehre zu erwerben.
Literatur:
Mrusek, H.-J.: Halle/Saale, 3. Aufl., Leipzig 1976 (mit ausführlicher, systematisierter Bibliographie); Historische "Wasserbauten" der Stadt Halle/Saale, Halle 1995; Historische Industriebauten der Stadt Halle/Saale, Halle 1996; Historische Bauten und Anlagen der Stadttechnik und des Verkehrs der Stadt Halle/Saale, Halle 1997; Historische Villen der Stadt Halle/Saale, Halle 1998; Historische Gasthäuser der Stadt Halle/Saale, Halle 1999; Historische Kaufhäuser der Stadt Halle/Saale, Halle 2000; Brülls, H./ Dietzsch, Th.: Architekturführer Halle an der Saale, Berlin 2000. Den einzelnen Seminarthemen lassen sich entsprechende Baumonographien zuordnen.


PD Dr. Leonhard Helten ARCHITEKTONISCHE FORMENLEHRE
Mi 12:00 - 14:00
SR 123
Beginn: 10.04.2002


Zu den obligatorischen Einführungsveranstaltungen gehört das PS Architektonische Formenlehre. Es richtet sich an die Studenten im Grundstudium, insbesondere an die Studienanfänger. Das Proseminar will eine Einführung in die Entstehung, Bedeutung und Systematik der Bauformen von der Antike bis zur Neuzeit geben und mit der bauhistorischen Terminologie vertraut machen. Neben ausgewählten Hauptwerken der europäischen Architektur soll auch der Denkmälerbestand der Stadt Halle für Beschreibungsübungen und Bauanalysen herangezogen werden. Eine kurze mündliche Prüfung in der letzten Semesterwoche schließt das Seminar ab.
Literatur:
Günther Binding: Architektonische Formenlehre. Darmstadt  1987. Hans Koepf: Bildwörterbuch der Architektur. Stuttgart  1974. Werner Müller u. Gunther Vogel: dtv-Atlas zur Baukunst. 2 Bde., München 1974 u. 1981. Nikolaus Pevsner: Europäische Architektur. München 1963.


Prof. Dr. Heinrich Dilly EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER KUNSTGESCHICHTE Do 14:00 - 16:00
SR 123
Beginn: 18.04.2002


Die Aussagen, daß dieses oder jenes Kunstwerk unbeschreiblich schön und daß der eine Künstler und die andere Künstlerin mit ihren Arbeiten einem immer wieder die Sprache verschlagen, werden oft als Phrasen empfunden. Sie können aber auch ein Indiz dafür sein, daß man nicht gelernt hat, sein Verblüfftsein, seine Verwunderung und sein Interesse an der bildenden Kunst, an Künstlerinnen und Künstlern zu artikulieren, Fragen zu stellen und Antworten über die Werke und ihre Schöpfer zu ermitteln. Solches aber lehrt die Kunstgeschichte! Ja, sie verfügt über ein ganzes Repertoire an Methoden, Kunstwerke und Künstler "zum Sprechen zu bringen" und möglichst viel aus ihnen "herauszuholen", was dann aber schon wieder bei vielen Kunstfreunden die Angst nährt, man könne Personen und Objekte "überinterpretieren."  Klassische Methoden des Fachs sind die historisch philologische Quellenkritik, die stil- und formgeschichtliche Analyse sowie die Ikonographie und Ikonologie. Alle drei umgreift die kunstgeschichtliche Hermeneutik, die jedoch von anderen, recht speziellen Poblemstellungen sich abhebt: von den geschlechtsspezifischen, von den sozialhistorischen, von den kontextuellen, von mediengeschichtlichen und anderen Fragestellungen.  
Am Beispiel weniger Kunstwerke aus dem 19.und 20.Jahrhundert soll in diesem Seminar geübt werden, die Methoden überhaupt zu unterscheiden, bei der eigenen wissenschaftlichen Arbeit einzusetzen und erfolgreich zu verteidigen. Als Beispiele schlage ich vor: Caspar David Friedrich, Das Kreuz im Gebirge, Edouard Manet, Die Erschießung des Kaisers Maximilian, Pablo Picasso, Les Demoiselles d`Avignon, Claude Monet, Nympheas, Piet Mondrian, Victory Boogie Woogie, Barnet Newman, Jerichow.  
Literatur:  
Hans Belting, Heinrich Dilly u.a., Kunstgeschichte. Eine Einführung. 5.Aufl. Berlin: Dietrich Reimer Verlag, 1998; Oskar Bätschmann, Einführung in die kunstgeschichtliche Hermeneutik. Die Auslegung von Bildern. Darmstadt: Wiss.Buchgesellschaft, 2001; Thierry Greub, Las Meninas im Spiegel der Deutungen. Eine Einführung in die Methoden der Kunstgeschichte. Berlin: Dietrich Reimer Verlag, 2001; Jonathan Harris, The New Art History. A Critical Introduction. London, New York: Routledge 2001.


Prof. Dr. Michael Wiemers GESCHICHTE IM BILD. ÜBUNGEN ZUR HISTORIENMALEREI
Do 16:00 - 18:00
SR 123
Beginn: 11.04.2002


Der Begriff "Historienmalerei" bezieht sich auf zweierlei: Er bezeichnet zum einen die künstlerische Auseinandersetzung mit religiösen und mythologischen Stoffen, zum anderen aber auch die Thematisierung "historischer" Ereignisse im strengen Sinne. Beides wird in diesem Proseminar eine Rolle spielen, auf letzterem jedoch ein Schwerpunkt liegen. Der idealisierte "Triumph und Tod des Helden" steht dabei neben Themen wie dem allgemeinen Schicksal der Menschen in bestimmten historischen Situationen, dem politisch bedeutsamen Ereignis, dem Wesen und Charakter historischer Persönlichkeiten. Die Lehrveranstaltung möchte eine Anleitung zur richtigen Einordnung und Würdigung dieser Bilder geben, dabei das Nachdenken über die Eigenarten spezifisch "künstlerischer" Sehweisen von Geschichte fördern.
Literatur zur Einführung:
Thomas W. Gaehtgens: Historienmalerei, Berlin 1996; Ekkehard Mai, Anke Repp-Eckert (Hg.): Triumph und Tod des Helden, Ausst.Kat. Köln, Wallraf-Richartz-Museum 1987; Dies.: Historienmalerei in Europa, Paradigmen in Form, Funktion und Ideologie, Mainz 1990; Werner Hager: Geschichte in Bildern. Studien zur Historienmalerei des 19. Jahrhunderts, Hildesheim 1989; Peter Paret: Kunst als Geschichte. Kunst und Politik von Menzel bis Fontane, München 1990.


PD Dr. Eva-Maria Seng UM 1900
SR 123
Fr 10:00 - 11:30 Uhr
Beginn: 19.04.2002


Die Zeit um 1900 ist sowohl in der Malerei, dem Kunstgewerbe als auch der Architektur von tiefen Umbrüchen gekennzeichnet. Der Historismus in der Architektur wird durch Strömungen  wie etwa die unter dem Begriff Jugendstil subsumierten abgelöst. In der Malerei folgen auf den Nachimpressionismus der Expressionismus, der die Kunst des gesamten 20. Jahrhunderts nachhaltig prägen sollte. Wenige Jahre später wird dann der Weg in der Malerei zur Abstraktion beschritten ebenso wie im Bauwesen zur Moderne. Dennoch blieb auch viel Traditionelles erhalten, das meist bei der Suche nach avantgardistischen Äußerungen übersehen wird.
Diesen unterschiedlichen Phänomenen einer Umbruchszeit soll in dem Seminar nachgegangen werden, wobei auch insbesondere Halle, eine Stadt, die in dieser Zeit wesentlich umgestaltet wurde, und ihre Umgebung berücksichtigt werden sollen.
Literatur:
C. G. Argan, Die Kunst des 20. Jahrhunderts 1880-1940 (Propyläen-Kunstgeschichte Bd. 12), Berlin 1984; Sigfried Giedeon, Die Herrschaft der Mechanisierung, Frankfurt a. M. 1987; John Zukowsky (Hrsg.), Chicago Architektur 1872-1922. Die Entstehung der kosmopolitischen Architektur des 20. Jahrhunderts, München 1987; Nikolaus Pevsner, Wegbereiter moderner Formgebung von Morris bis Gropius, Köln 1983; Berlin, Berlin, Katalog, Berlin 1987; Robert A. M. Stern, Gregory Gilmartin, John Montague Massengale, New York 1900, New York 1983; Ver Sacrum 1898-1903, Wien 1975; Gotthart Wunberg (Hrsg.), Die Wiener Moderne. Literatur, Kunst und Musik zwischen 1890 und 1910, Stuttgart 1981.


 SEMINARE FÜR ALLE STUDIENABSCHNITTE


Prof. Dr. Michael Wiemers KUNSTMETROPOLE LONDON (mit Exkursion)
Mo 12:00-14:00
SR 123
Beginn: 15.04.2002

Vor zehn Jahren hat die Essener Ausstellung "Metropole London - Macht und Glanz einer Weltstadt" für die Zeit zwischen 1800 und 1840 die Geschichte und Kultur Londons ausführlich präsentiert. Anknüpfend an den Titel und die Fragestellung dieser Ausstellung möchte das Seminar, das der Vorbereitung einer Großen Exkursion im Juli/August 2002 dient, den Blick auf eine breitere Zeitspanne lenken, die vom 17. bis zum 20. Jahrhundert reicht. Die Entwicklung Londons als "Kunststadt" soll im Vordergrund stehen, wobei aber auch allgemeine stadtgeschichtliche Fakten besprochen werden sollen. Das Hauptaugenmerk wird den Kunstsammlungen, den bedeutenden architektonischen Werken Londons und deren Ausstattung gelten. Alle, die an der London-Exkursion teilnehmen wollen, sollten ein Referat übernehmen, das im Seminar vorgetragen und später "vor Ort" in einem Führungsreferat aufgehen wird.  
Literatur zur Einführung:
Metropole London. Macht und Glanz einer Weltstadt 1800-1840. Ausst.Kat. Essen, Villa Hügel 1992; Ingrid Novel: London. Biographie einer Weltstadt. Köln (4) 1990; Geoffrey Trease: London. A Concise History. London 1975.


Prof. Dr. Michael Wiemers ITALIENISCHE MALEREI  DER HOCHRENAISSANCE
Mo 16:00-18:00
SR 123
Beginn: 15.04.2002


Der Begriff „Hochrenaissance" bezeichnet im Bereich der italienischen Kunstgeschichte die Zeit zwischen etwa 1490 und 1530. Unwillkürlich denkt man an die großen Päpste dieser Epoche, die unlängst Thema einer aufwendigen Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle waren: Hochrenaissance im Vatikan. Raphaels Werke sind in dieser Zeitspanne entstanden, und verschiedentlich bezeichnet man die Epoche sogar mit dem Namen des Malers; man spricht vom „Zeitalter Raphaels". So geschieht dies auch in Jörg Trägers kontrovers diskutiertem Buch über die „Kunst des Glaubens" dieser Epoche, das zu den Startpunkten des Seminars gehören soll. Ausgehend vom Werk Raphaels, von Trägers Thesen dazu und der daran geäußerten Kritik soll die Lehrveranstaltung einen Zugang zu den wichtigsten Malern und den Kunstzentren der italienischen Hochrenaissance eröffnen.
Literatur (zur Einführung):
S.J. Freedberg: Painting in Italy 1500 to 1600. Harmondsworth 1971 (=Pelican History of Art); Hochrenaissance im Vatikan. Kunst und Kultur im Rom der Päpste I. Ausst.Kat. Bonn, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland; Georg Kauffmann: Die Kunst des 16. Jahrhunderts. Berlin 1970 (=Propyläen Kunstgeschichte Bd. 8);  Jürg Meyer zur Capellen: Raffael in Florenz. München 1996; Jörg Träger: Renaissance und Religion. Die Kunst des Glaubens im Zeitalter Raphaels. München 1997;


Prof. Dr. Dieter Dolgner MALEREI DES FRANZÖSISCHEN IMPRESSIONISMUS
Mo 18:00 - 20:00
SR 123
Beginn: 15.04.2002


Als stilistisch weitgehend einheitliche Kunstrichtung in der zweiten Hälfte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts bedeutete der Impressionismus eine durchaus ambivalente Reaktion der Künstler auf die Entwicklung der modernen Großstadt mit ihrem rasch flutenden Leben, mit ihren Vergnügungen, ihren Boulevard- und Restaurantmotiven, ihren Theater-, Tanz- und Familienszenen. Der Themen- und Motivkreis umfaßte außerdem den Genuß von Licht, Luft und Bewegung in der freien Natur, in Dorf-, Fluß- und Küstenlandschaften. Nur die von den Künstlern selbst gesehene Umwelt wurde auf spontane, aber reflektierte Weise zum Gegenstand der Kunst erhoben. Den frischen Eindruck (Impression) der Realität in ihrer jeden Moment wechselnden Erscheinung fixierten die Künstler Manet, Degas, Monet, Renoir, Pissarro, Sisley u. a. mit einem skizzenhaft andeutenden Pinselduktus in hellen, kräftigen, meist reinen "Farbkommata", die sich erst im Auge des Betrachters mischen. Die Quellen und Voraussetzungen des französischen Impressionismus, seine Vorläufer, seine äußere Geschichte und sein Einmünden in die neueren Kunstströmungen des Pointillismus und Symbolismus als Weg in die Zukunft der Moderne werden Inhalt des Seminars sein. Vor allem aber gilt es die großen Impressionisten in ihrem Lebensweg und ihren Leistungen zu würdigen und den Hauptakzent auf die Kunstwerke selbst zu legen, um durch Einblicke und Eindrücke zum Verständnis vorzudringen.  Literatur:
Duret, Th.: Die Impressionisten, Berlin 1909; Balzer, W.: Der französische Impressionismus, Dresden 1958; Rewald, J.: Die Geschichte des Impressionismus, Köln 1965; Keller, H.: Die Impressionisten, Augsburg 1990. Zu beachten sind ferner die zahlreichen Monographien und Ausstellungskataloge zu den einzelnen Künstlern.


Prof. Dr. Heinrich Dilly BILDENDE KUNST VOR ORT (Thema geändert)
Di 16:00 - 18:00
SR 123
Beginn: 16.04.2002


In diesem Seminar sollen aktuelle Ereignisse in der Halleschen,  Leipziger und Magdeburger Kunstszene besucht, kommentiert und diskutiert werden. Das heißt, in einem nach den Interessen der Teilnehmer zusammengestellten Programm sollen einige Ausstellungen und Ateliers besucht und förmlich kritisiert werden. Es soll also die kurze, begründete Kunstkritik geübt werden. Begonnen werden kann mit einer Kritik z.B. der Ausstellung >Malerei ohne Malerei< im Museum für bildende Künste in Leipzig, mit einer Kritik des neu gestalteten Universitätsplatzes in Halle,  mit einer Kritik der Jubiläumsausstellung >Emporion<. Fortgesetzt werden kann die Reihe mit einer oder auch mehreren konkurrierenden Kritiken der Magdeburger Museumsnacht usw.


PD Dr. Eva-Maria Seng DAS BAUHAUS UND SEINE AUSWIRKUNGEN IN DER ARCHITEKTUR DES 20. JAHRHUNDERTS
SR 123
Di 18:00 - 20:00 Uhr
Beginn: 16.04.2002


Eine alle Lebensbereiche umfassende Gestaltung im Zusammenwirken von Kunst und Industrie, das war die Idee des 1919 entstandenen Bauhauses in Weimar und später in Dessau. Diesen  unterschiedlichen gestalterischen Äußerungen und Experimenten sollen ebenso wie der Bauhausunterricht eingehend im Seminar behandelt werden. Exkursionen nach Weimar (Haus am Horn), Dessau (Siedlung Törten, Stahlhaus von Georg Muche, Kornhaus von Conrad Fiedler, Meisterhäuser und Bauhausgebäude selbst) werden dann das in Halle diskutierte Programm vertiefen. Weiterhin sollen an charakteristischen Beispielen wie der Weißenhofsiedlung in Stuttgart, der Nachkriegsmoderne, dem sozialen Wohnungsbau in nahezu allen Industrieländern oder dem industriellen Bauen in der DDR die Auswirkungen des Bauhauses in der Architektur und Kunst der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts behandelt werden, wobei Halle-Neustadt einer der zentralen Gegenstände sein wird.
Literatur:
Experiment Bauhaus, Katalog, Berlin 1988; Eckhard Neumann (Hrsg.), Bauhaus und Bauhäusler. Erinnerungen und Bekenntnisse, Köln 1985; R. R. Isaacs, Walter Gropius. Der Mensch und sein Werk, Berlin 1983; Rainer Wick, Bauhaus Pädagogik, 3. Aufl. Köln 1988; Magdalena Droste, bauhaus 1919-1933, Köln 1993; Jeannine Fiedler, Peter Feierabend (Hrsg.), Bauhaus, Köln 1999; Hans M. Wingler, Das Bauhaus, Bramsche 1962; Joachim Palutzki, Architektur in der DDR, Berlin 2000; Andreas Schätzke, Zwischen Bauhaus und Stalinallee, Braunschweig, Wiesbaden 1991; Halle-Neustadt. Plan und Bau der Chemiearbeiterstadt, Berlin 1972.


Dr. Jochen Luckhardt TAFELMALEREI UM 1400 (mit Exkursion)
Fr 11.30 - 15.30 s.t.  
SR 123  
Beginn: 19.04.2002  
weitere Termine: 10.5., 14.6., 5.7. 2002


Für die spätgotische Malerei um 1400 fand die Kunstgeschichte verschiedene Kennzeichnungen. "Schöner Stil", "Weicher Stil" und "Internationaler Stil" bezeugen ein Erscheinungsbild, das von fließenden unkörperlichen Formen bestimmt wird, die einem höfischen Kontext internationalen Gepräges entstammen. Italien, Frankreich und Böhmen gaben den Ursprungsrahmen für eine Kunst ab, die in der Mitte Europas zu höchster Blüte gelangte. Trotz seiner weiten europäischen Verbreitung erlangte der Stil regionale Ausprägungen. Das Seminar soll diesen Beispielen der Malerei um 1400 im Dreieck Dortmund (Conrad von Soest), Hamburg (Meister Francke) und Erfurt nachgehen. Folgende Themen, die Herstellung und Funktion der Malerei dieser Zeit betreffen, werden behandelt: Künstler und Werkstatt, Stifter und Auftraggeber, Bildinhalte, Andachtsbild und Retabel.
Literatur:
Brigitte Corley, Conrad von Soest. Maler unter fürstlichen Kaufherren, Berlin 2000; Frank Matthias Kammel, Die Erfurter Tafelmalerei am Ende des 14. Jahrhunderts, in: Frank Matthias Kammel, Carola Bettina Gries (Hrsg.), Begegnungen mit Alten Meistern. Altdeutsche Tafelmalerei auf dem Prüfstand, Nürnberg 2000, S. 21-38; Ausst. Kat. Goldgrund und Himmelslicht. Die Kunst des Mittelalters in Hamburg, Hamburg 1999; Ausst. Kat. Die Parler und der Schöne Stil. Europäische Kunst unter den Luxemburgern, 5 Bde., Köln 1978-1980.


 SEMINARE IM HAUPTSTUDIUM


PD Dr. habil. Peter Findeisen DIE STADT AM FLUSS - STADTPROSPEKTE ALS DENKMAL
Mo 16:00 - 18:00
Mel/HS XVII
Beginn: 15.04.2002 /14-täglich


Der geographische Sachverhalt verweist auf die Ausgangslage des grundsätzlich geschichtlich begründeten und entwickelten Stadtgebildes. Wenn von diesem auch als Denkmal zu reden ist, so interessiert im Rahmen kunstgeschichtlicher Fragestellungen die anschauliche Qualität stadträumlicher Erscheinungen, in diesem Seminar die der Stadtprospekte. Die Teilnehmer sollen anhand berühmter Stadtbilder (u.a. von Dresden, Köln, Stralsund, Tangermünde, Venedig, Wittenberg) der Frage nachgehen, inwiefern Ergebnisse stadtbaugeschichtlicher Vorgänge sich als Stadtbaukunst und in Form der Veduten - schon früh bewusst - als Stadt-Denkmale darstellen. Unter Beachtung des Stadtgrundrisses sind die Stadt-Bilder mithin im regionalgeschichtlichen, wirtschaftsgeschichtlichen und sozialtopographischen Kontext zu sehen und nach ihren singulären Merkmalen und Konstanten zu würdigen. Nicht ohne Interesse ist, was davon in die Hochglanz-"Prospekte" aktueller Stadtwerbung Eingang findet.


Prof. Dr. Wolfgang Schenkluhn / Prof. Dr. Gerhard Lampe KUNST UND MEDIEN: BILDKONVENTIONEN IN FILM UND MALEREI
Di 14.00 -16.00  
Institut für Medien & Kommunikation, Iduna-Gebäude, Rudolf-Breitscheid-Str. 10, Raum 513
Beginn: 16.04.2002


Ausgehend von den dramaturgischen und visuellen Gestaltungsmitteln neuer Medien (Film/Fernsehen/Video) fragt das Seminar nach inhaltlichen und formalen Konventionen und Traditionen von Bildzyklen in Film und Malerei. Im Mittelpunkt sollen dabei Motive der christlichen Kunst stehen (z.B. Genesis und Passion): Welche Strukturen und Umformungen der Darstellungsmuster lassen sich durch unterschiedliche Epochen und Medien (Tafel- und Wandmalerei, Film und Video) beobachten?
Literatur:
Franz-Josef Albersmeier (Hg.), Texte zur Theorie des Films, Stuttgart 1998; Knut Hickethier, Film- und Fernsehanalyse, Stuttgart und Weimar 32001; James Monaco, Film verstehen, erw. Neuausgabe, Hamburg 1999; Otto Demus, Romanische Wandmalerei, München 1992; Hans Belting, Das Bild und sein Publikum im Mittelalter, Berlin 1981; Hans Belting / Dietmar Kamper (Hrsg.), Der zweite Blick. Bildgeschichte und Bildreflexion, München 2000; Wolfgang Kemp, Die Räume der Maler, Zur Bilderzählung seit Giotto, München 1996.


PD Dr. Eva-Maria Seng, Prof. Dr. Jürgen Stolzenberg THEORIEN DES SEHENS UND DIE MODERNE MALEREI
Mel./Sitzungszimmer
Do 14:00 c.t.-17:00 Uhr
Beginn: 18.04.2002


In der modernen Malerei seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat sich ein Wandel vollzogen in der Auffassung des Verhältnisses von Bild und Betrachter. Die Gestaltung des Sujets und der Umgang mit der Farbe orientierten sich an zeitgenössischen Theorien des Sehens und Erkenntnissen der Gestaltpsychologie. Eine der zentralen Ideen hierbei war es, den Sehvorgang des Betrachters, aber auch des Künstlers selbst in der Anlage des Bildes mit zu berücksichtigen, um dadurch die bildnerische Wirklichkeit als eine subjektive Leistung deutlich werden zu lassen. Das Seminar wird sich anhand ausgewählter Werke des Impressionismus, Nachimpressionismus, Kubismus und der sogenannten abstrakten Malerei sowie einschlägiger theoretischer Texte mit dieser Neuorientierung der modernen Malerei beschäftigen.  
Literatur zur Einführung:
Arnold Gehlen, Zeit-Bilder. Zur Soziologie und Ästhetik der modernen Malerei, 3. Aufl. Frankfurt a. M. 1986; Charles Harrison und Paul Wood (Hrsg.), Kunsttheorie im 20. Jahrhundert, 2 Bde., Ostfildern-Ruit bei Stuttgart 1998; Gottfried Boehm (Hrsg.), Max Imdahl. Reflexion, Theorie, Methode. Gesammelte Schriften, 3 Bde., Frankfurt a. M. 1996.  Eine ausführliche Themen- und Literaturliste liegt ab 1. 04. 2002 in den Bibliotheken der Institute für Philosophie und Kunstgeschichte aus.


Prof. Dr. Dieter Dolgner FRIEDRICH WILHELM VON ERDMANNSDORFF UND DAS DESSAU-WÖRLITZER GARTENREICH  (mit Exkursionen) / Thema geändert
Mi 14:00-16:00
SR 123
Beginn 10.04.2002


Die Aufnahme des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches in die Liste des Weltkulturerbes läßt die neugierige Frage nach den Gründen einer solchen Entscheidung gerechtfertigt erscheinen. Unter Leopold III. Friedrich Franz (Vater Franz) und seinem Architekten und Kunstsachverständigen Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff errang das Fürstentum Anhalt-Dessau in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine bedeutende Stellung innerhalb der europäischen Aufklärung und entwickelte sich folgerichtig zu einem Zentrum der klassizistischen Architektur und englischen Gartenkunst. Angestrebt wurde ein Gesamtkunstwerk von Architektur, Garten- und Bildkunst mit veredelnder Wirkung auf den Rezipienten. Der Frühklassizismus mit seinem archäologisierenden Charakter und seinen pädagogischen Intentionen ging in den Hochklassizismus mit seiner rationalistischen Auffassung und nutzerfreundlichen Orientierung  ("das Nützliche mit dem Schönen") über. Das Seminar verfolgt das Ziel, das Dessau-Wörlitzer Reformwerk auf seine kunsthistorische Dimension hin zu befragen, anhand von ausgewählten Beispielen in seiner Bedeutung herauszuarbeiten sowie in den nationalen und internationalen Kontext einzuordnen.  
Literatur:
Hirsch, E.: Dessau-Wörlitz. Aufklärung und Frühklassik. Leipzig 1985 (mit ausführlicher Bibliographie); Der englische Garten zu Wörlitz, Berlin 1987; Alex, R.: Schlösser und Gärten um Wörlitz, Leipzig 1988; Weltbild Wörlitz. Entwurf einer Kulturlandschaft, hrsg. von F.-A. Bechtoldt und Th. Weiss, Stuttgart 1997.


Prof. Dr. Heinrich Dilly JOHANN JOACHIM WINCKELMANN
Mi 16:00 - 18:00
SR 123
Beginn: 17.04.2002


Unter den Studierenden, die die Universität Halle je besucht haben, ist Johann Joachim Winckelmann der berühmteste. Der spätere Begründer der Klassischen Archäologie und Kunstgeschichte hat zwischen 1738 und 1740 in Halle vier Semester lang vornehmlich Theologie studiert. Erst fünfzehn Jahre später schrieb er seinen ersten Traktat, die Gedanken über die Nachahmung der Alten in der Mahlerey und Bildhauerkunst. 1764 veröffentlichte er die Geschichte der Kunst des Altertums, womit er die moderne Kunstforschung eröffnete. Aus Anlaß des Universitätsjubiläums und aufgrund jüngster, höchst aufschlußreicher, ja auch umwälzender Publikationen über Winckelmann soll in diesem Hauptseminar die Rolle Winckelmanns unter seinen Zeit- und Berufsgenossen, aber auch in der späteren archäologischen und kunsthistorischen Forschung erörtert werden.  
Zuerst sollte Winckelmann aus unterschiedlicher Sicht vorgestellt werden. Gilt er doch als ein Vertreter der deutschen Aufklärung, als ein großer Stilist, als ein Sensualist, als erster Theoretiker des Klassizismus, als Ästhet, als Antiquar und einer der ersten modernen Historiker. Danach sollen die Winckelmann-Rezeption und -Kritik in den Fächern Archäologie und Kunstgeschichte aufgenommen werden. - Eine Referatliste wird ausgehängt.  
Literatur:  
Hellmut Sichtermann, Winckelmann im 20.Jahrhundert. Stendal: Winckelmann Ges., 1991;  Martin Disselkamp, Die Stadt der Gelehrten. Studien zu Johann Joachim Winckelmanns Briefen aus Rom. Tübingen: Niemeyer, 1993; Alex Potts, Flesh and Ideal: Winckelmann and the origines of art history. New Haven: Yale Univ.Press, 1994; Hellmut Sichtermann, Kulturgeschichte der Klassischen Archäologie. München: Beck Verlag, 1996; Martin Disselkamp, Johann Joachim Winckelmann, Briefe aus Rom, Mainz: Dieterich 1997; Elisabeth Decultot, Johann Joachim Winckelmann. Enquete sur la genese de l`histoire de l`art. Paris: Presses Univ.de France, 2000.


PD Dr. Leonhard Helten, Dr. Jaroslaw Jarzewicz (Adam-Mickiewicz-Universität Posen) KUNST DES SPÄTEN MITTELALTERS (Thema geändert)
8. - 14. Juli 2002 (Halle), 15. - 21. Juli 2002 (Posen)


Die Kontakte zwischen den Universitäten Posen und Halle reichen auf dem Gebiet der Mediävistik bis in die 70er Jahre zurück. Im Zuge der erfolgreichen Zusammenarbeit wurden im Austausch wechselseitig studentische Exkursionen betreut. An diese gute Tradition knüpft das Hauptseminar zur ‘Kunst des späten Mittelalters` an. Im Zentrum stehen die bedeutenden Bau- und Bildwerke in Sachsen-Anhalt und Niederschlesien, die in gemeinsamer Analyse vor Ort erschlossen werden sollen. Blockseminar mit Tagesexkursionen nach Naumburg, Merseburg, Halberstadt, Erfurt und Magdeburg sowie von Posen aus nach Gnesen, Trebnitz, Leubus, Breslau, Striegau, Schweidnitz, Gruessau, Kamenz, Neisse, Münsterberg, Heinrichau und Krakau. Die Zahl der Teilnehmer ist auf jeweils 10 Kunstgeschichtsstudenten der  Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Adam-Mickiewicz-Universität Posen beschränkt. Mit Blick auf die organisatorischen Vorarbeiten bitte ich um frühzeitige Anmeldung in meiner Sprechstunde.



  COLLOQUIEN


Prof. Dr. Heinrich Dilly MAGISTRANDEN-UND DOKTORANDEN-WORKSHOPS
SR 123, n. V.

Prof. Dr. Wolfgang Schenkluhn GEMÄLDEKATALOGISIERUNG
Zeit/Ort:  siehe Aushang


Angestrebt wird die Katalogisierung eines kleineren Bestandes aus der Gemäldeabteilung der Staatlichen Galerie Moritzburg, Landeskunstmuseum Sachsen-Anhalt. Die Veranstaltung dient der praktischen Einübung einer klassischen kunsthistorischen Tätigkeit: der Aufnahme, Beschreibung und Einordnung von Werken Bildender Kunst. Eine Publikation der Ergebnisse im Internet ist vorgesehen, weshalb die Veranstaltung im Wintersemester fortgesetzt wird. Interessenten melden sich bitte persönlich in meiner Sprechstunde an, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.  
Zur Orientierung:
Staatliche Galerie Moritzburg Halle. Geschichte und Sammlungen, Halle 1994; Wolfgang Schenkluhn (Hrsg.), Stiftung Kunsthaus Heylshof, Kritischer Katalog der Gemäldesammlung, Worms 1992.



  LATEINKURSE   

Kristine Schulz LATEIN FÜR ANFÄNGER
Die Kurse zur Erlangung des Latinums werden im SS 2002 weitergeführt. Sie führen speziell Studierende der Kunst- und Altertumswissenschaften in das für sie nötige Latein ein. Es werden also auch Texte über die bildenden Künste gelesen. Die Kurse führen zum Latinum!
 Lateinischer Sprachkurs für Anfänger
2. Semester      Di 10-12 / Mi 10-12 Lateinischer Sprachkurs für Fortgeschrittene
4. Semester      Mo 08-10 / Do 16-18 Die Veranstaltungen finden im Hörsaal des Robertinums statt.


 FAKULTATIVE VERANSTALTUNGEN


Wolf-Dietrich Stange KÜNSTLERISCHE TECHNIKEN FÜR KUNSTGESCHICHTSSTUDENTEN
FACHZEICHNEN
Atelier, Kröllwitzer Str. 44
Di 12:00 - 14:00
Beginn: 16.04.2002
Die Übung soll die Fähigkeit entwickeln, Architekturdetails und Ornamente zeichnerisch zu erfassen; Unterweisung in graphischen Techniken und im perspektivischen Zeichnen; der Unterricht findet vor ausgewählten Objekten im Stadtraum, in den Universitätsgebäuden oder im Atelier statt.


OFFENES ATELIER
jeweils Do 9:00 - 12:00  
Atelier, Kröllwitzer Str. 44
Beginn: 11.04.2002  
Diese Übung bietet die Möglichkeit,   in Malerei und Druckgraphik künstlerisch  frei tätig zu arbeiten.


MAL- UND ZEICHENKURS
Atelier, Kröllwitzer Str. 44
Do 18:00 - 20:30
Beginn: 11.04.2002
Stilleben, Landschaft, Porträt für Anfänger; Unterweisung in der Öl-, Schichten- und Primamalerei. Pleinäir bei günstiger Witterung im Gebiet Kröllwitz und Umgebung.


FARBEN IN ANGEWANDTER UND BILDENDER KUNST
Atelier, Kröllwitzer Str. 44
Do 12:00 - 14:00
Beginn: 11.04.2002
Die Übung soll Kenntnisse in der früheren Farbherstellung vermitteln. Aus natürlichen und künstlichen Farbpigmenten und den entsprechenden Bindemitteln werden alte Herstellungstechniken für Tempera-, Öl-, Pastell- und Aquarellfarben nachvollzogen. Mit diesen Farben wird dann in entsprechenden Maltechniken experimentiert.


AQUARELLMALEREI
Atelier, Kröllwitzer Str. 44
Mi 12.30 - 14.00
Beginn: 17.04.2002
Theoretischer Teil zur Geschichte der Aquarellmalerei; Materialkunde und Kennenlernen verschiedener Techniken an vorgegebenen Beispielen.  
Praktischer Teil mit Einführung in die Farblehre und Bildaufbau; Umsetzen von Skizzen in eigene Aquarelle (Stilleben und Landschaft)
Präsentation fertiger Arbeiten mit Passepartout und Rahmung.


ARCHÄOLOGISCHES FACHZEICHNEN
für Studenten im Haupt- und Nebenfach Archäologie  Ort: Robertinum
Zeit: Mo 12.30 - 14.00
Beginn: 15.04.2002
Einführung in das Zeichnen von archäologischen Kleinfunden anhand von Originalen und Repliken.

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