Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Kommentar: Doppelturmfassaden

PD Dr. Leonhard Helten
HS Mittelalterliche Doppelturmfassaden in Frankreich, England und Deutschland

Di 12-14
SR 123
Magister

 Zwischen 1150 und 1250 ist die Doppelturmfassade mit zentraler Fensterrose der genuine Westabschluß der Kathedralen im französischen Kronland. Mit diesem Bautypus verbinden sich dort zwei Gestaltungsprobleme: die unterschiedlichen Breiten von Mittel- und Seitenschiff eines basilikalen Langhauses innen und die daraus resultierenden Sprünge in den Scheitelhöhen, in der Fassadengestaltung des Außenbaus zu integrieren; zweitens die Überleitung vom quadratischen Turmgrundriß unten zur oktogonalen Grundfläche für den Turmhelm oben. In England und Deutschland treten neben den Übernahmen der Doppelturmfassaden der Île-de-France dann ganz eigenständige Fassadenlösungen. Ziel des Hauptseminars ist eine vergleichende Analyse des Bautypus Doppelturmfassade in Frankreich, England und Deutschland im 12. und 13. Jahrhundert.


Einführende Literatur:

  • Hans Kunze, Das Fassadenproblem der französischen Früh- und Hochgotik, Leipzig 1912.
  • Bernd Röder, Zu den Auswirkungen der Turm- und Fassadenkonzeption auf die Grund- und Aufrißplanung am Beispiel der Kathedralen in Laon, Chartres, Reims und Amiens, in: Leonhard Helten (Hg.), Dispositio. Der Grundriß als Medium in der Architektur des Mittelalters (= Hallesche Beiträge zur Kunstgeschichte 7), Halle 2005; Günter Kowa, Architektur der englischen Gotik, Köln 1990.
  • Norbert Nussbaum, Deutsche Kirchenbaukunst der Gotik. Entwicklung und Bauformen, Köln 1985.

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