Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Archiv WS 1998/1999

VORLESUNGEN

Prof. Dr. Wolfgang Schenkluhn GOTISCHE ARCHITEKTUR IN DEUTSCHLAND  
Di 10.00 - 12.00
Mel/HS XVI
Beginn: 20.10.1998
In der Vorlesung gehen wir am Beispiel des Deutschen Reichs im Mittelalter einer der vielen Rezeptionslinien nach, die die französische Gotik im damaligen Europa ausbildete. Ausgehend von Bauten der spätromanischen Zeit wird die Gotikrezeption bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts nachgezeichnet, wobei auf ihre geschichtlichen Ursachen und Zusammenhänge eingegangen wird. Kirchenbauten wie der Magdeburger Dom, die Liebfrauenkirche in Trier, die Marburger Elisabethkirche, der Dom zu Köln und St. Marien in Lübeck stehen im Mittelpunkt der Betrachtung. Berücksichtigung findet aber auch die reiche Bautätigkeit der Zisterzienser, Dominikaner und Franziskaner im 13. Jahrhundert. Die Veranstaltung bietet in gewisser Weise eine Fortsetzung der Romanikvorlesung im Sommersemester.
Einige ältere und jüngere Überblickswerke: Georg Dehio, Geschichte der deutschen Kunst, Bd.1/2, Berlin/Leipzig 1919/21;
Karl-Heinz Clasen, Gotische Baukunst, Wildpark-Potsdam 1930;  
Hans Sedlmayr, Die Entstehung der Kathedrale, Zürich 1950;
Hans Jantzen, Die Gotik des Abendlandes, Köln 1962;
Norbert Nußbaum, Deutsche Kirchenbaukunst der Gotik, Köln 1985;
Friedrich Möbius/Helga Sciurie (Hrg.), Geschichte der deutschen Kunst 1200-1350, Leipzig 1989.

Prof. Dr. Dieter Dolgner  ARCHITEKTUR DES HISTORISMUS IN DEUTSCHLAND
Mi 10.00-12.00 Uhr
Mel/HS XVI
Beginn: 21.10.1998
Deutsche Städte - und dies trifft auch für Halle zu - sind wesentlich von der Architektur des 19. Jahrhunderts geprägt. Bis in die jüngste Vergangenheit war diese Architektur mit Negativurteilen wie "Stillosigkeit" oder "Eklektizismus" belastet, und noch immer sind nicht alle von den Pionieren der Moderne in die Welt gesetzten Vorurteile ausgeräumt. Die Vorlesung verfolgt das Ziel, die mit Formanleihen arbeitende Architektur des "Historismus" nach Möglichkeit unvoreingenommen darzustellen und in ihrer kaum zu übersehenden Bedeutung zu würdigen. Dabei gilt die Aufmerksamkeit sowohl Definitionsproblemen, den historischen Quellen, den sozialen, wissenschaftlich-technischen und theoretischen Grundlagen und der ikonographischen Deutung als auch der typologischen und stilistischen Entwicklung von Gebäudegattungen und den Biographien großer Architekten. Nicht zuletzt wird aber auch die Frage nach den in das 19. Jahrhundert zurückreichenden Voraussetzungen und Wurzeln der Moderne zu fragen sein.
Literatur: Beenken, Hermann: Das neunzehnte Jahrhundert in der deutschen Kunst. Aufgaben und Gehalte. Versuch einer Rechenschaft, München 1944;  
Schumacher, Fritz: Strömungen in deutscher Baukunst seit 1800, Köln 1955;
Die Kunst des 19. Jahrhunderts, hrsg. von Rudolf Zeitler, Berlin 1966 (Propyläen-Kunstgeschichte, NF, 11); Herrmann, Wolfgang: Deutsche Baukunst des 19. und 20. Jahrhunderts, Basel, Boston, Stuttgart 1977 (Geschichte und Theorie der Architektur, 17);
Middleton, Robert, David Watkin: Klassizismus und Historismus, Stuttgart 1987;
Dolgner, Dieter: Historismus. Deutsche Baukunst 1815-1900, Leipzig 1993 (mit ausführlicher Bibliographie).

Prof. Dr. Michael Wiemers  KOSMOS, WELT UND LANDSCHAFT ALS THEMEN DER KUNST
Do 10.00-12.00
Mel/HS XVI
Beginn: 15.10.1998
Von der Erschaffung bis zur Zerstörung der Welt soll das Spektrum dieser Vorlesung reichen, oder -um es konkreter zu sagen- von der Darstellung Gottes als des "Architekten des Kosmos" in der Kunst des Mittelalters bis hin zur bildlichen Auffassung destruktiver Naturgewalten im 18. und frühen 19. Jahrhundert. In dieser Vorlesung werden Verständnismöglichkeiten für die Versuche in unterschiedlichen Epochen der Kunstgeschichte aufgezeigt, das Ganze der Welt und ihren "Lauf" zu zeigen, indem man einen distanzierten, einen erhöhten oder gar einen Standpunkt außerhalb der Welt einnimmt. Es versteht sich von selbst, daß dabei der Auseinandersetzung mit der Landschaftsmalerei eine besondere Rolle zukommen wird. In diesem Sinne wird es hier auch um einen Überblick über die Geschichte dieser Kategorie gehen müssen.
Literatur:  Christoph Brockhaus: Die Beschwörung des Kosmos, Europäische Bronzen der Renaissance, Ausst.Kat. Duisburg 1995;
"Der Welt Lauf": allegorische Graphikserien des Manierismus. Ausst.Kat. Stuttgart 1997;
Susanne B. Keller: Sections and views: Visual representation in eighteenth century earthquake studies, in: British Journal of the History of Science 31, 1998, 129-159;
Götz Pochat: Figur und Landschaft, Eine historische Interpretation der Landschaftsmalerei von der Antike bis zur Renaissance. Berlin, New York 1973;
Erich Steingräber: Zweitausend Jahre Europäische Landschaftsmalerei, München 1985.
Katherine H. Tachau: God`s Compass and Vana Curiositas: Scientific Study in the Old French Bible Moralisée, in: The Art Bulletin 80 (1), 1998, 7-33.

SEMINARE IM GRUNDSTUDIUM

Dr. Leonhard Helten EINFÜHRUNG IN DIE KUNSTGESCHICHTE  
Mo 14.00 - 16.00
SR 222
Beginn: 19.10.1998
Zu den drei obligatorischen Einführungsveranstaltungen zählt die "Einführung in die Kunstgeschichte". Das Propädeutikum richtet sich an Studenten im Grundstudium, vornehmlich an die Studienanfänger. Im Zentrum der Lehrveranstaltung stehen Arbeitsmittel und Methoden unserer Disziplin: Literaturerschließung und -auswertung, EDV-gestützte Recherche- und Dokumentationsverfahren, Gliederung und Aufbau einer schriftlichen Arbeit bis hin zu den Methoden der Gegenstandsdeutung. Die Bereitschaft zur Abfassung einer kurzen schriftlichen Arbeit wird vorausgesetzt, die Teilnahme am begleitenden Tutorium nachdrücklich empfohlen.
Literatur:
Hermann Bauer: Kunsthistorik: Eine kritische Einführung in das Studium der Kunstgeschichte. München ³1989;
Hans Belting, Heinrich Dilly u.a.: Kunstgeschichte: Eine Einführung. Berlin ³1988;
Marlite Halbertsma u. Kitty Zijlmans [Hrsg.]: Gesichtspunkte: Kunstgeschichte heute. Berlin 1995.
Willibald Sauerländer: Kunsthistoriker/Kunsthistorikerin. [Blätter zur Berufskunde, hrsg. v.d. Bundesanstalt für Arbeit, Nürnberg]. 4. überarb.u.erg. Aufl. Bielefeld 1998.

Prof. Dr. Heinrich Dilly BESTIMMUNGSÜBUNGEN
Mi 14.00 - 16.00
SR 222
Beginn: 14.10.1998
An der École du Louvre, so wird erzählt, erwartet man, daß die Absolventen nach dreijährigem Studium 24.000 - in Worten: vierundzwanzigtausend - Kunstwerke Europas auf Anhieb zu datieren und einem bestimmten Künstler zuzuordnen verstehen. Wenn an den Kunsthistorischen Instituten Deutschlands die sogenannte Denkmalkenntnis auch nicht quantitativ gemessen wird, so wird doch ebenfalls erwartet, daß eine Kunsthistorikerin und ein Kunsthistoriker über ein großes Repertoire an Werken, einen großen Bilderschatz<< verfügt. Wie kann man sich möglichst viele Kunstdenkmäler in kurzer Zeit und mit hoher Geschwindigkeit aneignen? Dafür sollen in diesem Proseminar Mittel und Wege gesucht und erprobt werden.

Prof. Dr. Dieter Dolgner  BAUBESCHREIBUNG
Mi 16.00 - 18.00
SR 222
Beginn: 14.10.1998
An meinem schönen Beruf als Lehrer stört mich bei Gelegenheit immer wieder die lästige Erfahrung, daß selbst in höheren Semestern trotz aller sonst erworbenen Professionalität nur wenige StudentInnen in der Lage sind, eine logisch entwickelte, präzise und dabei leicht verständliche Baubeschreibung zu geben. Die sachliche Beschreibung alles Sichtbaren und dessen gestalterische Verknüpfung als eine Methode der Kunstgeschichte wirkt dem bloßen raschen Registrieren des Objektes entgegen und zwingt zu einer systematischen Befragung. Sie dient dem Verstehen und tieferen Erleben von Bauwerken und stellt gleichermaßen eine Vorstufe wie einen Bestandteil der wissenschaftlichen Analyse und Interpretation dar. In dem Seminar sollen die Grundregeln und das Instrumentarium der Beschreibung vermittelt und an repräsentativen Beispielen aus allen baugesschichtlichen Epochen geübt werden, und zwar in Erinnnerung an ein Goethe-Wort aus dem Jahre 1798: "Alles kommt aufs Anschauen an, es kommt darauf an, daß bei dem Wort, wodurch man ein Kunstwerk zu erläutern hofft, das Bestimmteste gedacht werde, weil sonst gar nichts gedacht wird."

Dr. Eva- Maria Seng MEIN LIEBLINGSOBJEKT IN HALLE.
EINE EINFÜHRUNG IN KUNSTHISTORISCHES SEHEN UND BESCHREIBEN.
Do. 12.00 - 15.00
SR 222 (und vor Ort)
Beginn: 22.10.1998
Anhand von den einzelnen Seminarteilnehmern frei gewählten Objekten (dies können Bauten, Bilder, Orte, Gegenstände des täglichen Gebrauchs usw. sein), soll durch beschreiben, einordnen und vorstellen versucht werden sich den Gegenständen zu nähern und Grundvorausetzngen unseres Faches einzuüben. Gedacht ist dabei eine kombinierte Seminarform im Übungsraum und und am jeweiligen Gegenstand vor Ort.  
Literatur: Marlite Halbertsma, Kitty Zijlmans (Hrsg. ), Gesichtspunkte. Kunstgeschichte heute, Berlin 1995;
Hans Belting, Heinrich Dilly, Wolfgang Kemp, Willibald Sauerländer, Martin Warnke (Hrsg. ), Kunstgeschichte. Eine Einführung, 5. Aufl.,Berlin 1997;
Fachschaft Kunstgeschichte München (Hrsg. ), Kunstgeschichte - aber wie? Zehn Themen und Beispiele, Berlin 1989.

 SEMINARE FÜR ALLE STUDIENABSCHNITTE

Dr. Leonhard Helten MASSWERK IN ENGLAND
Mo 10.00 - 12.00  
SR 222
Beginn: 19.1.1998
Zu den großen Exportschlagern des französischen Kronlandes gehören die Maßwerkfenster ihrer mittelalterlichen Kirchen. In England erscheinen sie zuerst am Neubau der Westminster Abtei seit 1245 nach dem Vorbild der Chorkapellenfenster der 1211 begonnenen Kathedrale von Reims. Die Verbindung von französischer Systematik mit englischer Tradition führte früh zu eigenständigen, vom Kontinent weitgehend unabhängigen Formbildungen, so etwa die dezentrierten Netzfiguren seit 1300 oder die Dominanz rektangulärer Strukturen im 14. und 15. Jahrhundert. Doch steht im Zentrum des Seminars weniger das Maßwerk als isolierte Einzelform, Gegenstand ist vielmehr seine tektonische Einbindung in das Aufrißsystem und seine ?Verortung? am Bauwerk. Mit der Analyse der bedeutendsten Sakralbauten vom Chorneubau der Westminster Abtei bis hin zum Langhaus der Kathedrale von Canterbury führt das Seminar zugleich ein in die Architektur des 13. und 14. Jahrhunderts in England.
Einführende Literatur: Lottlisa Behling: Gestalt und Geschichte des Maßwerks. Halle 1944;
Günther Binding: Maßwerk. Darmstadt 1989;
Henning Bock: Der Decorated Style. Untersuchungen zur Englischen Kathedralarchitektur der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Heidelberg 1962;
Francis Bond: An Introduction to English Church Architecture from the Eleventh to the Sixteenth Century. London 1913.  
Jean Bony: The English Decorated Style. Gothic Architecture Transformed 1250-1350. Oxford 1979.
Georg Hoeltje: Zeitliche und begriffliche Abgrenzung der Spätgotik innerhalb der Architektur von Deutschland, Frankreich und England. (Diss. Halle 1929) Weimar 1930.
Günter Kowa: Architektur der Englischen Gotik. Köln 1990.

Prof. Dr. Heinrich Dilly KUNSTGESCHICHTE DES JAHRES 1998  
Di 16.00 - 18.00
SR 222
Beginn: 19.10.1998
Am Ende eines jeden Jahres berichten in nahezu allen Kunstzeitschriften und Feuilletons Kritikerinnen und Kritiker über die ihres Erachtens großen, wichtigen, entscheidenden Ereignisse auf dem Gebiete der bildenden Kunst während der eben vergangenen zwölf Monate. Entsprechendes soll in diesem Seminar geschehen! Ich schlage vor, die einem jedem Teilnehmer bzw. einer jeden Teilnehmerin wahrhaft historisch erscheinenden Künstler und Künstlerinnen, Ausstellungen und Installationen, Aufführungen und Einrichtungen vorzustellen, zu dokumentieren, zu kommentieren und alles zusammen kritisch zu diskutieren. Die Aufgabe lautet also: Beschreiben und erläutern Sie das für Sie ausschlaggebende künstlerische Ereignis des vergangenen Jahres. Sie müssen es nicht unbedingt selbst erlebt, erfahren haben.

 Prof. Dr. Michael Wiemers, Prof. Dr. Andreas Kleinert DAS BILD DES WISSENSCHAFTLERS IN DER KUNST DER NEUZEIT
Mo 18.00 - 20.00
SR 222
Beginn: 19.10.1998
Rembrandts "Anatomie des Doktor Tulp" ist nur ein Beispiel unter vielen, die zeigen, wie interessant die Gestalt des Wissenschaftlers zu allen Zeiten für die Künstler gewesen ist, und in welchem Sinne seine Auffassung im Bild uns auch Aufschluß geben kann über einen wichtigen Teil der Kulturgeschichte: den Umgang mit denen, die forschen. Sei es nun als verehrte und geachtete Gestalten, als Exzentriker oder als Narren, immer sind die Wissenschaftler ein Thema gewesen. Es wird in diesem Seminar also um die "Denker" gehen, die Mediziner, die Astronomen, die Alchimisten und viele mehr - und um die Art, in der sie durch die Augen der Künstler und ihres Publikums gesehen werden: zwischen Wunder, Wahn und Wirklichkeit. Der "interdisziplinäre Ansatz" ist uns hier wichtig: sowohl die Geschichte der Naturwissenschaft als auch die Kunstgeschichte haben zu diesem Thema einiges zu sagen.
Literatur:  Stefan Germer: Zwischen Wunder, Wahn und Wirklichkeit, Bilder vom Wissenschaftler, in: Tilmann Buddensieg, Kurt Düwell, Klaus Jürgen Sembach (Hg.): Der Kongress denkt - Wissenschaften in Berlin. Bd 3, "Gedanken", Berlin 1987.
Richard Hüttel: Bilder von Gelehrten. Ausst.Kat. Trier, Luxemburg 1997;
Roland Kanz: Dichter und Denker im Porträt, Spurengänge zur deutschen Porträtkultur des 18. Jahrhunderts, München 1993;
Emil Reicke: Der Gelehrte in der deutschen Vergangenheit, Jena 1924;
Dara Thornton: The Scholar in his Study, Ownership and Experience in Renaissance Italy, New Haven, London 1988.

 Prof. Dr. Dieter Dolgner STILBESTREBUNGEN UND NEOSTILE IN DER ARCHITEKTUR DES 19. JAHRHUNDERTS
Do 15.00 - 17.00
SR 222
Beginn: 15.10.1998
Der Zerfall der alten, letztlich auf Vitruv basierenden ästhetischen Konvention ließ die bewußte Suche nach einer neuen Übereinkunft in den Vordergrund treten. In den Stilbestrebungen, die nach Sir George Gilbert Scott zuweilen zu einem "battle of styles" entgleisten, ging es vornehmlich um die Beantwortung der typisch historistischen Frage, ob der Antike und Renaissance (Klassik) oder dem Mittelalter (Romanik, Gotik) der Vorrang in der Bezugnahme gebühre. Die Kriterien der Auswahl, die Favorisierung der griechischen oder römischen Antike, der Romanik oder Gotik, der italienischen, französischen oder deutschen Renaissance, später auch des Barocks als Grundlage der Stilbildung erscheinen dabei als vielfältig verflochtenes Netz. Neben den allgemeinen Ursachen, dem Verlauf und den Ergebnissen der Stilbestrebungen gilt die Aufmerksamkeit vor allem den einzelnen Neostilen in ihrer Entstehung und Entwicklung sowie in ihrer Begründung durch bautechnisch-ästhetische Belange der Formbildung, die Bedingungen des Ortes und die zwecktypische Erscheinung einzelner Gebäudekategorien, die christliche Religion, das humanistische Erbe und die nationalen Bestrebungen.
Literatur:  Bringmann, Michael: Studien zur neuromanischen Architektur in Deutschland, Diss. Heidelberg 1968;
Germann, Georg: Neugotik. Geschichte ihrer Architekturtheorie, Stuttgart 1974;
Döhmer, Klaus: "In welchem Style sollen wir bauen?" Architekturtheorie zwischen Klassizismus und Jugendstil, München 1976;
Beiträge zum Problem des Stilpluralismus, hrsg. von Werner Hager und Norbert Knopp, München 1977 (Studien zur Kunst des 19. Jahrhunderts, 38);
"Geschichte allein ist zeitgemäß". Historismus in Deutschland, hrsg. von Michael Brix und Monika Steinhauser, Lahn-Gießen 1978;
Milde, Kurt: Neorenaissance in der deutschen Architektur des 19. Jahrhunderts. Grundlagen, Wesen und Gültigkeit, Dresden 1981.

Dr. Peter Findeisen LICHTSPIELHÄUSER IN SACHSEN-ANHALT
Do 17.00 - 18.30
SR 222
Beginn: 15.10.1998 /14täglich
Vom 2. und 3. Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts an entstanden in allen Städten (vereinzelt auch in größeren Dörfern) Filmtheater von mitunter bemerkenswertem architektonischem Anspruch. In Sachsen-Anhalt ist eine größere Reihe von Beispielen dieser damals neuen Bauaufgabe erhalten. Während das Äußere dieser Häuser oft unverändert erhalten geblieben ist, sind die Foyers und Säle in den 50er Jahren umgebaut worden. Mit der Verbreitung des Fernsehens hatte dann das klassische Kinogebäude ausgedient. Die Teilnehmer des Seminars sollen sich allein oder in kleineren Arbeitsgruppen der Aufgabe stellen, ausgewählte Filmtheater in Sachsen-Anhalt nach der jeweiligen städtebaulichen und architektonischen Lösung zu analysieren und die Veränderungen dieser Bauwerke kritisch zu würdigen. Fotoaufnahmen und die Auswertung der Bauakten sind dafür unerläßlich. In systematische Ordnung gebracht, sollen die Seminararbeiten in eine Veröffentlichung des Landesamtes für Denkmalpflege Eingang finden.

Dr. Jochen Luckhardt AUFGABEN, ZIELE UND MÖGLICHKEITEN EINES KUNSTMUSEUMS. DAS HERZOG ANTON ULRICH-MUSEUM IN BRAUNSCHWEIG (mit Exkursion)
Fr 11.00 - 13.00 und 14.00 - 18.00
SR 222  
Beginn: 16.10.1998,
weitere Termine: 13.11., 11.12., 15.01. und am 5.2. Exkursion nach Braunschweig.
Das Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig, Kunstmuseum des Landes Niedersachsen, zählt zu den alten Kunstmuseen Europas. Seit 1754 angelegt als universales Museum, umfaßt es schwerpunktmäßig Bestände an Malerei, Skulptur, Kunsthandwerk und Graphik der frühen Neuzeit, aber etwa auch Kunst der Moderne, antike Münzen, ostasiatische Lackarbeiten und eine bedeutende Mittelaltersammlung. Entsprechend seinem durch die Art der Bestände vorgegebenen Auftrag widmet es sich heutigen Museumsaufgaben des Sammelns, Bewahrens und Erforschens sowie der Präsentation und Vermittlung. Ausgehend von der international ausgerichteten Arbeit dieses Hauses sollen auch allgemeine Aspekte der Museumstätigkeit vorgestellt werden. Die Abschnitte des Seminars enthalten einen Überblick zur Geschichte des Braunschweiger Museums im Rahmen der europäischen Sammlungs- und Museumsgeschichte, eine Darlegung der Aufgaben und Ziele sowie der Möglichkeiten, d.h. der verwaltungsmäßigen und finanziellen Rahmenbedingungen dieser Institution. Die angesprochenen Aspekte der Museumsarbeit werden durch eine Tagesexkursion nach Braunschweig vertieft.Teilnehmer(-innen) des Seminars sollten sich bereiterklären, kürzere Referate zu übernehmen. Materialien hierzu werden vom Seminarleiter in der ersten Sitzung ausgehändigt.

Dr. Axel Lapp "GEDENKEN DER LEERE ODER LEERES GEDENKEN - DENKMALKUNST DES ZWANZIGSTEN JAHRHUNDERTS"  
Fr 11.00 - 13.00 und 14.00 - 18.00
SR 222
Beginn: 23.10.1998
Weitere Termine: 20.11.1998, 27.11.1998, 18.12.1998, 15.1.1999, 14.00-18.00 Uhr.
Die Diskussion um das Denkmal für die ermordeten Juden Europas am Potsdamer Platz in Berlin führt vor Augen, daß das Denkmal als Kunstform noch längst nicht abgetan werden kann. Zu lebendig ist hier das Bedürfnis, ein Zeichen für die Nachwelt zu setzen, den Mord an Millionen von Menschen nicht spurlos ins Vergessen sinken zu lassen oder den Schrecken zu bezeugen. Aber es stellt sich auch die Frage, ob Denkmäler überhaupt ein angemessenes Mittel sind, diese Anforderungen zu erfüllen. Was ist ein Denkmal überhaupt? - Ist es ein Zeichensystem, das je nach Lesart verschiedene Botschaften vermittelt? - Ist es eine öffentliche, dreidimensionale Gedächtnisstütze für individuelles Gedenken? - Ist es eine aus Stein gehauene Manifestation unseres kollektiven Gedächtnisses bzw. unserer Geschichte? - Ist es schlicht und einfach Propaganda? Es ist das Ziel dieses Seminars, ein Vokabular zur differenzierten Diskussion von Denkmälern zu entwickeln und mögliche Antworten auf diese Fragen zu versuchen. In vier Blockseminaren wird anhand von Fallstudien (Einzelreferaten) die Denkmalskunst vom Ende des Ersten Weltkrieges bis heute untersucht. Das erste der Seminare wird sich mit den theoretischen Grundlagen von Denkmälern beschäftigen. Zur Begriffserklärung und Funktionserläuterung werden hierbei auch Texte aus Psychologie, Geschichte und Literaturwissenschaft herangezogen.  Das zweite Seminar behandelt die Denkmalsflut nach dem Ersten Weltkrieg. Nationaldenkmäler, Grabstätten der Unbekannten Soldaten, und die Denkmäler von Barlach und Brancusi werden im einzelnen analysiert. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ist das Thema des dritten Seminars. Die Spaltung in Europa wird auch in der Denkmalskunst erkennbar. Den sowjetischen Ehrenmälern in Berlin steht im Westen nichts Vergleichbares gegenüber. Der Wettbewerb zum Denkmal des Unbekannten Politischen Gefangenen schlägt fehl, und Zadkines La Ville détruite in Rotterdam bleibt ein Einzelfall. Das letzte Seminar wird sich mit den Denkmälern des Holocaust beschäftigen. Hierbei werden sowohl Denkmäler in ehemaligen Konzentrationslagern untersucht (so z.B. das Buchenwalddenkmal von Fritz Cremer) als auch neuere und unkonventionellere Denkmalslösungen (Jochen Gerz, 2146 Steine).
Literatur (zur Einführung): Hemken, Kai-Uwe (Hg.): Gedächtnisbilder - Vergessen und Erinnern in der Gegenwartskunst, Leipzig: Reclam, 1996;
Hütt, Michael, Kunst, Hans-Joachim, Matzner, Florian und Papst, Ingeborg (Hg.): Unglücklich das Land, das Helden Nötig Hat - Leiden und Sterben in den Kriegsdenkmälern des Ersten und Zweiten Weltkrieges, Marburg: Jonas, 1990;
Koselleck, Reinhart und Jeismann, Michael (Hg.): Der politische Totenkult - Kriegerdenkmäler der Moderne, München: Wilhelm Fink, 1994;  
Mai, Ekkehard und Schmirber, Gisela (Hg.): Denkmal / Zeichen / Monument - Skulputur und öffentlicher Raum heute, München: Prestel, 1989;
Young, James E. (Hg.): Mahnmale des Holocaust - Motive, Rituale und Stätten des Gedenkens, München: Prestel, 1993.

Dr. Johannes Stahl EINFÜHRUNG IN STRUKTUREN DER KUNSTVERMITTLUNG
Gemeinsame Lehrveranstaltung der Universitäten Halle und Bonn  
Zeit: s.u.
Ort: s.u.
Fragestellung Die Infrastruktur der Kunstszenen im Raum Leipzig/Halle und Köln/Bonn weist eine große Zahl an Unterschieden, aber auch nicht geringe Übereinstimmungen auf. Wie kommt es dazu? Ist es eine andere Kunst? Liegt es am oft beschworenen Ost-West-Konflikt? Welche Rolle spielt der Informationsgrad? Sind Besucherstatistiken und Verkaufszahlen aufschlußreich? Wie hoch ist die Leistung der Infrastruktur und damit der darin arbeitenden Menschen zu veranschlagen?
 Organisatorisches In zwei dreitägigen Blockseminaren wird jeweils vor Ort und in Gesprächen mit beteiligten Personen diesen Fragen nachgegangen. Pro Studienort können maximal 12 Studierende teilnehmen, damit die Gruppenzahl das Maß für einen Galerie- oder Atelierbesuch nicht überschreitet. Die angesprochenen Fragestellungen sollen in Gruppenarbeit vorbereitet, während der Exkursionen vor Ort diskutiert und anschließend zusammengefaßt werden. Die Präsenz dieser Diskussion im Internet wird das Seminar begleiten. Um das Projekt organisieren zu können, sollte Ihre Anmeldung bis zum 30.9.1998  bei folgender Adresse eingetroffen sein: Dr. J.Stahl; c/o Staatliche Galerie Moritzburg Halle; Friedemann-Bach-Platz 5; 06108 Halle (S.)
 Programm Donnerstag, 12.11.98 bis Sonntag, 15.11.98 November in Köln/Bonn Donnerstag:
Anreise in Bonn
Kunst- und Ausstellungshalle der BRD Bonn
Bonner Kunstverein Freitag:  
Museum Ludwig in Köln
Galerierundgang nachmittags und abends Samstag:
Sonderveranstaltung anläßlich der art cologne Sonntag:
Auswertungsfrühstück, Heimreise mit Zwischenstation
 Donnerstag-Sonntag, 14.-17. Januar in Leipzig/Halle Donnerstag:  
Anreise in Halle
Besuch der Staatlichen Galerie Moritzburg Halle
Besuch der Hochschule für Kunst und Design Schloß Giebichenstein Freitag:
Besuch der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Galerierundgang Samstag:
Besuch der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig
Besuch alternativer Kunstorte (Alte Spinnerei, Elsterpark)  Sonntag:
Auswertungsfrühstück, Heimreise mit Zwischenstation

  SEMINARE IM HAUPTSTUDIUM

Prof. Dr. Heinrich Dilly GESCHICHTE DER MUSEEN FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Mo 16.00 - 18.00
SR 222
Beginn: 19.10.1998
Bereits 1780 schlug ein gewisser Advenier (!) Vor, eine permanente Ausstellung zeitgenössischer Kunstwerke zu veranstalten, um die Verkaufschansen der Künstler zu heben. Adveniers Anregung wurde 1816 in modifizierter Art in Form des Musée National du Luxembourg verwirklicht. Dort wurden die staatlichen Ankäufe aus dem Salon gesammelt. Dort entwickelte man auch ein besonderes Bewertungssystem der im Laufe der Zeit angehäuften, zeitgenössischen Gemälde und Skulpturen. Seitdem ist die Diskussion über die adäquate Präsentation zeitgenössischer Kunst seitens staatlicher und städtischer Stellen nicht abgebrochen. Nicht zuletzt durch die jüngsten Museums-Debatten in England und in den USA, aber auch aufgrund der Bemühungen, diesen Museumstyp in den Staaten Osteuropas bekannt zu machen, gewinnen Probleme der Auswahl und Ausstellung auch in Deutschland besonderes Interesse. Im Seminar sollen daher unterschiedliche Typen musealer Präsentation von zeitgenössischen Kunstwerken untersucht und diskutiert werden. Bereiten Sie sich durch Museumsbesuche und Museumsgespräche vor allem in Leipzig, Karlsruhe, Hamburg und Berlin darauf vor. Hilfreich ist auch die im Handapparat bereitgestellte Literatur. Zwei Ein-Tages-Exkursionen nach Leipzig und nach Karlsruhe sind vorgesehen.

Dr. Irene Roch-Lemmer, Prof. Dr. Werner Freitag VOLKS- UND ELITENFRÖMMIGKEIT IM SPIEGEL SAKRALER BILDWERKE MITTELDEUTSCHLANDS DES 15. UND FRÜHEN 16. JAHRHUNDERTS
(mit Exkursionen)
Di 12.30 - 14.00
SR 222  
Beginn: 20.10.1998
Der mittelalterliche Mensch sah ein Kunstwerk anders als wir - er war zunächst kein Ästhet, sondern sah die Zeichen und Bilder als Teil seiner noch nicht durch die Schrift beherrschten Welterfahrung. Kunstwerke hatten den Menschen etwas mitzuteilen; sie besaßen Bedeutung für den Alltag und die elementare Suche nach Heil und Hilfe. Das Seminar beabsichtigt, kunsthistorische und religionsgeschichtliche Zugänge zu verbinden. Bereiche spätmittelalterlicher und reformatorischer Frömmigkeit werden zunächst von ihrer Theologie und Dogmatik sowie der Ikonographie her beleuchtet, um anschließend die Kunstwerke im Hinblick auf ihren Sitz im damaligen Alltagsleben näher einschätzen zu können. Von den Seminarteilnehmern erwarten wir a) Lesefreude, da wir im ersten Drittel des Semesters Grundlagen zu erarbeiten haben, b) Bereitschaft, sich selbständig durch eine Vielzahl von Inventaren und Ortsgeschichten ?durchzukämpfen?, c) Bereitschaft zur Aneignung gewisser Bibelkenntnisse.
Literatur (zur Einführung): Angenendt, Arnold: Geschichte der Religiosität im Mittelalter, Darmstadt 1997;
Hartinger, Walter: Religion und Brauch, Darmstadt 1992; Lexikon der christlichen Ikonographie. Hrsg. von Engelbert Kirschbaum. 8 Bde., Rom/ Freiburg i.Br./Basel/Wien 1968-1976;
Marienlexikon. Hrsg. im Auftrag des Institutum Marianum Regensburg e.V. von Remigius Bäumer und Leo Scheffczyk. 6 Bde., St. Ottilien 1988-1994;
Schreiner, Klaus: Maria. Jungfrau, Mutter, Herrscherin, München 1994.

Dr. Eva-Maria Seng, Dr. Jörn Garber, Prof. Dr. Richard Saage ARCHITEKTUR UND STADTPLANUNG ALBERT SPEERS. TECHNISCHE INTELLIGENZ UND FASCHISMUS.
Zeit: Di 14.00 -16.00
Ort: IZEA Franckeplatz 1, Haus 54, Vortragssaal  
Beginn: 20.10.1998
In diesem Seminar werden sowohl die architektonischen Planungen zum Aufbau einer "Welthauptstadt Berlin", als auch die ästhetischen Inszenierungen der Massenaaufmärsche herausgearbeitet. Als Themenkomplexe sind vorgesehen:

  • Von der Bauhausmoderne zur nationalsozialistischen Architektur
  • Vom "preußischen Stil" zur nationalsozialistischen Architektur
  • Heimatstil oder Barackenarchitektur
  • Die Megapolis als Ausdruck des nationalsozialistischen Weltherrschaftsanspruchs
  • Massenlenkung durch Architektur: Die Nürnberger Reichsparteitage
  • Gibt es eine nationalsozialistische Kunst/Architektursprache- Neue Medien im Dienst des Faschismus

 Als ergänzende Veranstaltung zum Seminar wird eine Exkursion am 14./15. November 1998 nach Nürnberg zum Besuch des Reichsparteitagsgeländes angeboten.
Literatur:  Albert Speer, Erinnerungen, Berlin 1969;
Karl Arndt, Georg Friedrich Koch, Lars Olof Larsson, Albert Speer: Architektur, [Reprint der Orig. Ausg. Frankfurt a. Main, Berlin, Wien 1978], Frankfurt a. Main, Berlin 1995;
Anna Teut, Archtektur im Dritten Reich, 1933-1945 (Bauwelt Fundamente 19), Berlin 1967;
Werner Durth, Deutsche Architekten. Biographische Verflechtungen 1900-1970, Braunschweig, Wiesbaden 1986, erweiterte Taschenbuchausgabe München 1992.

Dr. Eva-Maria Seng  DAS REICHSPARTEITAGSGELÄNDE IN NÜRNBERG
Exkursionsseminar
Termin: 14.,15.11.98
Diese Exkursion ist als Ergänzung zum Hauptseminar "Albert Speer" gedacht, sie wendet sich aber auch an alle sonstigen, interessierten Studenten der Kunstgeschichte. Anmeldung: Di 20.10.1998 innerhalb der ersten Sitzung des Hauptseminars "Albert Speer" IZEA Franckeplatz 1, Haus 54, Vortragssaal, 14.00 - 16.00 Uhr oder in meiner Sprechstunde, donnerstags von 10.00 - 12.00 Uhr. Eigenbeteiligung ca. 30,00 DM.

Prof. Dr. Michael Wiemers, Dr. Ralf-Torsten Speler DRUCKGRAFIK IN DER KUSTODIE
Ort nach Vereinbarung (Bitte Aushang beachten!)
Fr. 9.00 - 11.00
Beginn: 16.10.1998
Im Kupferstichkabinett der Universität Halle-Wittenberg hat das hiesige Institut für Kunstgeschichte seinen Ursprung. Es war Adam Immanuel Weise (1776-1850), der erste Professor für Theorie und Ausübung der Mal- und Zeichenkunst in Halle, der es 1820 begründete. In den folgenden Jahrzehnten ist die Graphiksammlung der Universität in beträchtlichem Maße gewachsen, bis sie am Ende des 19. Jahrhunderts wahrhaft stattliche Ausmaße angenommen hatte. Darin finden sich unter anderem umfangreiche Werkgruppen von Jacques Callot und von Daniel Chodowiecki , Blätter niederländischer, italienischer, französischer und englischer Stecher und Radierer des 17. und 18. Jahrhunderts, Drucke des 19. Jahrhunderts, aber auch frühe Holzschnitte. Bis zur Benutzung von Fotografien, Heliogravüren und anderem im späten 19. Jahrhundert und bis zur Einführung des Lichtbildwerfers diente die Graphik im Kupferstichkabinett den Studenten als zentrales Anschauungsmaterial im akademischen Unterricht. Die Graphiksammlung der Universität soll nun wieder zu neuen Ehren kommen. In Vorbereitung einer Ausstellung, in der die schönsten Blätter der Sammlung präsentiert werden sollen, wird das Seminar ein Stück "wissenschaftlicher Arbeit am Original" leisten. Die Seminarleiter erhoffen sich dabei die Teilnahme besonders motivierter Studierender, die auch bereit und in der Lage sind, sich am Verfassen eines Ausstellungskatalogs zu beteiligen.
Literatur: Peter H. Feist: Aus der Geschichte des Kupferstichkabinetts der Universität Halle-Wittenberg, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Martin-Luther-Universtät Halle-Wittenberg 8 (3), 1959, 443-450.

Prof. Dr. Wolfgang Schenkluhn, Dr. Leonhard Helten LEHRGRABUNG KLOSTER SITTICHENBACH
Blockseminar  
Zeit: n. V.
SR 222
Beginn: n. V.
Im Zentrum des Seminars steht die Auswertung der Grabungsergebnisse der vom Landesamt für Archäologische Denkmalpflege und vom hiesigen Institut für Kunstgeschichte vom 20.07.- 14.08.98 durchgeführten Lehrgrabung in Kloster Sittichenbach. Die Lehrgrabung soll in den kommenden Jahren fortgeführt werden. Das Colloquium richtet sich daher ausdrücklich auch an jene Studenten, die [noch] nicht an der Lehrgrabung teilgenommen haben.

Prof. Dr. Heinrich Dilly, Prof. Dr. Dieter Dolgner, Prof. Dr. Wolfgang Schenkluhn, Prof. Dr. Michael Wiemers  MAGISTRANDEN- UND DOKTOREN-COLLOQUIUM FORUM DES INSTITUTS
Di 18.00 - 20.00
SR 222
Beginn: 20.10.1998
In diesem Colloquium werden vornehmlich akademische Abschlußarbeiten - Magisterarbeiten und Dissertationen - vorgestellt und unter verschiedenen sachlichen und methodologischen Gesichtspunkten diskutiert. Dazu sind alle Studierenden eingeladen, insbesondere die des siebten und achten Semesters, die nach ihrem Thema<< suchen und zu wissen wünschen, wie man die Prüfungen am besten konkret abgeht. Um über den zahllosen Detailfragen das Ganze der kunsthistorischen Arbeit nicht aus dem Auge zu verlieren, werden in den ersten drei Sitzungen zu Beginn des Semesters allgemein interessierende Probleme der universitären, der musealen und der denkmalpflegerischen kunstgeschichtlichen Praxis verhandelt werden. In der Mitte und zu Ende des Semesters sollen dementsprechend fachlich grundlegende Texte gelesen, referiert und diskutiert werden.

  HINWEISE AUF LEHRVERANSTALTUNGEN IM FACHBEREICH

Prof. Dr. Gunnar Brands BESTIMMUNGSÜBUNG: SPÄTANTIKE UND BYZANTINISCHE KUNST
mit 2-tägiger Exkursion nach München
Termin der Blockveranstaltung: Mitte November
Termin der Exkursion: Ende November / Anfang Dezember
Termin der Vorbesprechung mit Referatvergabe: Mi, 21.10.1998, 10.00 Uhr
Ort: Brandbergweg 23c, Raum 148
Im Winter findet im bayerischen Nationalmuseum und der prähistorischen Sammlung in München eine Ausstellung mit Objekten spätantiker und byzantinischer Kunst aus bayerischen Museen und Privatsammlungen statt. Aus diesem Anlaß ist eine zweitägige Exkursion nach München geplant bei der auch Gelegenheit zum Besuch anderer Museen besteht. Voraussetzung für die Teilnahme an der Exkursion, die zusammen mit dem Institut für Kunstgeschichte (Prof. Dr. W. Schenkluhn) durchgeführt wird, ist die Teilnahme an der hiermit angekündigten Bestimmungsübung. In der als Blockseminar konzipierten Veranstaltung soll jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer anhand eines ausgewählten Objekts eine kurze Einführung in die betreffende Gattung geben.

Prof. Dr. Michael Hillgruber EINFÜHRUNG IN DIE GRIECHISCHE MYTHOLOGIE
(für Hörer der Philosophischen Fakultät)
Ort: Robertinum, Hörsaal  
Zeit: Di 10.00 - 12.00
Die griechischen Mythen sind bis heute nahezu allgegenwärtig. In Literatur und bildender Kunst werden die Helden der griechischen Sagenwelt immer aufs Neue lebendig, und viele von ihnen haben sogar Eingang in unsere tägliche Sprache gefunden: wir leiden Tantalusqualen, lassen Kassandrarufe ertönen und bewegen uns zwischen Skylla und Charybdis. Allzu oft sind wir jedoch überfordert, wenn es darum geht, all die vielen Namen richtig einzuordnen und mit konkreten Vorstellungen zu verbinden. Die Vorlesung hält einen Ariadnefaden bereit, der dazu dienen kann, sich im Labyrinth der griechischen Mythologie zurechtzufinden. Einführende Literatur: F. Graf, Griechische Mythologie. Eine Einführung, Zürich ³1991;
H. Hunger, Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, Wien 1988

Kristine Schulz LATEIN FÜR ANFÄNGER (zum Latinum führend)
Mo u. Di 12.00 - 14.00
Mi 12.00 - 13.00
Robertinum  
Beginn: nach Anfrage
Dieser Kurs führt Studierende der Kunst- und Altertumswissenschaften speziell in das für sie nötige Latein ein. Es werden also auch Texte über die bildenden Künste gelesen. Der Kurs führt außerdem zum Latinum.

  FAKULTATIVE VERANSTALTUNGEN

Wolf-Dietrich Stange MAL- UND ZEICHENKURS
Atelier, Kröllwitzer Str. 44
Di 18.00 - 20.30
Do 18.00 - 20.30
Beginn: 20.10.98 bzw. 22.10.98
Stilleben, Landschaft, Porträt vorzugsweise in Ölmalerei für Anfänger Unterweisung in den Ölmaltechniken, Schichtenmalerei und Primamalerei


KERAMIK- UND PLASTIKKURS

Brandbergweg 23, Haus C, Keramikkeller
Mi 18.00 - 20.30
Beginn: 14.10.98  
Einführung in die keramischen Techniken: Formen, Dekorieren, Glasieren und Brennen von Gefäßen und figürlicher Keramik

KÜNSTLERISCHE TECHNIKEN FÜR KUNSTGESCHICHTSSTUDENTEN
1. PASTELLMALEREI
Atelier, Kröllwitzer Str. 44
Mo 10.00 - 12.00  
Beginn: 19.10.98
Theoretischer Teil zur Geschichte der Pastellmalerei; Materialkunde und Kennenlernen verschiedener Techniken an vorgegebenen Beispielen; Praktischer Teil mit Einführung in die Farblehre und Bildaufbau; Umsetzen von Skizzen in eigene Pastellarbeiten (Stilleben und Landschaft); Präsentation fertiger Arbeiten mit Passepartout und Rahmung

2. FACHZEICHNEN
Atelier, Kröllwitzer Str. 44
Di 10.00 - 12.00
Beginn: 20.10.98
Die Übung soll die Fähigkeit entwickeln, zeichnerisch Architekturdetails und Ornamente zu erfassen; Unterweisung in grafischen Techniken und im perspektivischen Zeichnen; der Unterricht findet vor ausgewählten Objekten im Stadtraum, in den Universitäsgebäuden oder im Atelier statt. Den Abschluß bildet eine Halbtagesexkursion auf den Petersberg.

3. ARCHÄOLOGISCHES ZEICHNEN
Robertinum
Mo 12.00 - 14.00
Beginn: 19.10.98
Für Kunstgeschichtsstudenten mit Nebenfach Archäologie; Skizzieren und Zeichnen archäologischer Kleinfunde nach Museumsmaterial; Aufmessen und maßstabsgerechtes Zeichnen; Tagesexkursion Lindenau-Museum Altenburg oder archäologisches Universitätsmuseen Leipzig.

4. EXPERIMENTELLE ARCHÄOLOGIE
Brandbergweg 23, Haus C, Keramikkeller
Zeit nach Vereinbarung
Für Kunstgeschichtsstudenten mit Nebenfach Archäologie; Keramische Techniken; Formen, Verzieren, Engobieren, Glasieren, Brennen; Technologische Untersuchung zum Scherbenaufbau, Brenntemperatur und Brennfarbe.

  PLÄNE FÜR DIE KÜNFTIGEN SEMESTER

In den Lehrplankonferenzen und in den Gesprächen mit den Fachschaftsvertretern des Instituts werden folgende Vorgaben erörtert. - Mit Beginn des Sommersemesters 1999 werden jeden Sonnabend Tagesexkursionen zu den Kunstdenkmälern in Mitteldeutschland unternommen. Diese Exkursionen werden in wechselnder Folge von den Lehrenden des Instituts geleitet. - Für das Sommersemester 1999 zeichnet sich aufgrund Forschungsinteressen und - absichten einiger der Lehrenden ein Schwerpunkt Kunst der Niederlande< ab. Über die Kooperation zwischen den einzelnen Seminaren sollte diskutiert werden. Selbstverständlich soll die Große Exkursion gemeinsam unternommen werden.  - Ganz ähnlich zeichnet sich für das Jahr 2000 ein Schwerpunkt Barock< ab, der ebenfalls zur gebietsübergreifenden Zusammenarbeit führen soll.

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