Kommentar: Holbein bis Whistler
Prof. Dr. Michael Wiemers
Do 10.00 - 12.00 / MEL HS XVI
Von Holbein bis Whistler. Vier Jahrhunderte englische Malerei
Die Vorlesung bietet -gemeinsam mit dem dazu gehörigen Seminar von Dr. Susanne Wegmann- eine Einführung in die englische Malerei vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Holbein, der Deutsche, und Whistler, der Amerikaner, die beide in London arbeiteten und von dort aus ein Stück englischer Kunstgeschichte schrieben, markieren chronologische Eckpunkte, zeigen aber auch an, dass die Geschichte der englischen Kunst eng mit der Kunstgeschichte anderer Nationen verwoben ist. Unter anderem stehen große Namen wie Hogarth, Gainsborough, Constable und Turner auf dem Programm. Das Thema "Kunst in England" läßt sich aber nur angemessen erfassen, wenn man auch den Kunstkennern Beachtung schenkt. Gerade letztere bestimmen seit dem 17. Jahrhundert das Bild der "Szene" in England mit. Sammler und Mäzene wie König Karl I. oder Thomas Howard, Earl of Arundel, die Reisenden, deren Grand Tour auf dem Kontinent vom 17. Jahrhundert an bestimmend war für die Auseinandersetzung mit der Kunst auf der Insel und die im 19. Jahrhundert als "Touristen" teils sogar rückwirkend die Kultur des Kontinents beeinflußten, Händler, die auf das Kunstgeschehen einwirkten,- sie alle werden in dieser Vorlesung eine Rolle spielen. Eines der Hauptanliegen ist es, ein lebendiges Bild eines oft vernachlässigten, wenn auch bedeutenden Gebietes der Kunstgeschichte zu präsentieren und zu demonstrieren, in welchem Sinne die englische Kunstszene in den europäischen Gesamtzusammenhang eingebettet ist.
Literatur zur Einführung: Zwei Jahrhunderte englische Malerei. Britische Kunst und Europa 1680 bis 1880. Ausst.Kat. München, Haus der Kunst 1980; Ellis Waterhouse: Painting in Britain 1530 to 1790. Harmondsworth 1953