Kommentar: Arnold von Westfalen
PD Dr. Leonhard Helten
Di 12.00 - 14.00 Uhr / SR 123
Arnold von Westfalen
Arnold von Westfalen ist die Lichtgestalt unter den Werkmeistern Mitteldeutschlands der frühen Neuzeit. 1471 wird er von den Wettinern, dem reichsten Fürstengeschlecht im deutschen Reich, mit der Errichtung der Albrechtsburg in Meißen betraut. Dieser Bau findet immer dann Erwähnung, wenn vom Übergang von der befestigten Burg zum nicht befestigten Schloss die Rede ist. Darüber hinaus steht er mit seiner Anstellung am Wettiner Hof allen landesherrlichen Bauvorhaben vor, wozu neben Residenz und Domkirche auch die Beteiligung an vielen Stadtpfarrkirchen gehörte. Er hatte also, vielleicht als erster in Deutschland, das Amt eines fürstlichen Landbaumeisters inne, war demnach Hofarchitekt und Generalbauintendant in einem (Suckale). Scharfe Formkontraste und technische Virtuosität kennzeichnen die Arbeiten Arnolds. Im Zentrum des Hauptseminars stehen die Voraussetzungen für dieses ganz außergewöhnliche Werk und dessen Rezeption im 16. Jahrhundert.
Einführende Literatur: Hans-Joachim Mrusek (Hg.), Die Albrechtsburg zu Meißen, Leipzig 1972; Stephan Hoppe, Wie wird die Burg zum Schloß? Architektonische Innovation um 1470, in: Heiko Laß (Hg.), Von der Burg zum Schloß. Landesherrlicher und Adeliger Profanbau in Thüringen im 15. und 16. Jahrhundert, Bucha bei Jena 2001; Arnold Bartetzky, Die Baumeister der ‚Deutschen Renaissance’. Ein Mythos der Kunstgeschichte?, Beucha 2004; Prinz, Wolfram/ Kecks, Ronald G.: Das französische Schloß der Renaissance. Form und Bedeutung der Architektur, ihre geschichtlichen und gesellschaftlichen Grundlagen. 2. durchges. u. verb. Aufl., Berlin 1994.