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Tavşan Adasι

Die bronzezeitliche Hafensiedlung auf der Halbinsel Tavşan Adası und die spätere Nachbesiedlung bis in byzantinische Zeit – Archäologische Untersuchungen nördlich des antiken Hafens von Didyma, Westtürkei

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Die kleine Insel Tavşan Adası, übersetzt Haseninsel, liegt nördlich  des antiken Hafens von Didyma an der Westküste Kleinasiens. Sie bildete  in der Bronzezeit die Spitze einer mit dem Festland verbundenen  Landzunge. Zentral in der Inselwelt des Dodekanes gelegen, bot der Platz  mit seinen zwei natürlichen Häfen hervorragende Voraussetzungen zur  Etablierung als logistisches Zentrum innerhalb des minoisch geprägten  südostägäischen Handels- und Kommunikationsnetzwerkes.

Von 2006 bis 2014 fanden im Rahmen des Didyma-Projektes  des DAI jährlich systematische Ausgrabungen statt. Die Feldforschungen  auf Tavşan Adası und die momentan laufende Phase der Aufarbeitung und  Auswertung der ausgegrabenen Befunde und Funde schaffen Grundlagen, die  zur Klärung der wenig erforschten Früh-, Mittel- und beginnenden  Spätbronzezeit Ioniens und Kariens vor dem sog. mykenischen Impakt  beitragen. Es wird die südägäisch geprägte wirtschaftliche und  kulturelle Ausrichtung der südlichen Ägäisküste der Türkei  herausgestellt und von Anatolien sowie der weiter nördlich gelegenen  „Troas“, deren Einflussbereich im Süden bis zur Mykale reicht,  abgegrenzt. Die komplexen Gründe und Innovationen, deren Wege und Formen  der Ausbreitung, die zur Entstehung erster urbaner und palatialer  Organisationsformen in der Süd- und Ostägäis geführt haben, werden  ebenso untersucht wie Art und Umfang des Warenflusses innerhalb des  südägäischen Netzwerkes. Naturwissenschaftliche Begleituntersuchen zur  Bestimmung der Herkunft wichtiger Rohstoffe (Kupfer, Blei, Zinn,  Obsidian usw.) und Fertigprodukte (Geräte, Gefäßkeramik) sowie zur  Beurteilung der Gründe des Unterganges der Siedlung gegen Ende des 17.  Jh. v. Chr. sind in die Untersuchungen einbezogen. Von dem Projekt ist  schließlich ein wesentlicher Beitrag zur Klärung der Frage nach  Wesensart und Grund der sog. Minoisierung der südlichen Ostägäis in der  1. Hälfte des 2. Jts. v. Chr. zu erwarten. Eine frühbyzantinische  Kirche, die dazu gehörigen Gräber, wie auch weitere Befunde kamen  während der Ausgrabungen zutage. Ihre Aufarbeitung beleuchtet eine  weitere Phase der Besiedlung auf Tavşan Adası.


Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite:
www.minoer.uni-halle.de

Kontakt:
Prof. Dr. François Bertemes (Projektleiter)
Tel: +49 (0) 345/5524059

Tavşan Adasι

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